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Politik: Auf dem Sprung

Christian Wulffs normalerweise recht sonore Stimme klingt wie mit dem Reibeisen aufgerauht, und auch sonst wirkt er ein bisschen mitgenommen. Das liegt aber nicht daran, dass er direkt aus einer Sitzung des „Teams 40 plus“, der Wahlkampfleitung von CDU und CSU, zum Interview kommt, sondern an wahlkampfbedingter Überbeanspruchung.

Christian Wulffs normalerweise recht sonore Stimme klingt wie mit dem Reibeisen aufgerauht, und auch sonst wirkt er ein bisschen mitgenommen. Das liegt aber nicht daran, dass er direkt aus einer Sitzung des „Teams 40 plus“, der Wahlkampfleitung von CDU und CSU, zum Interview kommt, sondern an wahlkampfbedingter Überbeanspruchung. Wulff, CDU-Chef von Niedersachsen, tourt nicht nur für seinen Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber durch das Land zwischen Ems und Elbe. Er wirbt dabei ganz nebenher auch schon mal in eigener Sache. Denn im Februar will er endlich schaffen, was ihm vor vier Jahren noch versagt blieb – Regierungschef in Hannover werden. Damals hieß sein Gegner Gerhard Schröder, und damals fand im Landesfernsehen ein denkwürdiges Duell statt: Ministerpräsident gegen Herausforderer. Anders als das Kanzler-Kandidat-Duell an diesem Sonntagabend war das freilich eine lockere Plauderstunde mit nur einem Moderator und ohne Sekundenzeiger-Reglement. Wulff konnte sich am Tag danach über einen Punktsieg in Sachen Kompetenz freuen, Schröder zwei Tage später über eine gewonnene Wahl. Was darauf hindeutet, dass so ein öffentlicher Zweikampf vielleicht doch nicht ganz so wichtig ist, wie ihn die Duellanten, die Sekundanten und auch die Rezensenten nehmen. bib

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