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Politik: Auf nach Berlusconien!

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Ach Italien! Diese Woche muss wieder einer von uns ins frühere Sehnsuchtsland.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Ach Italien! Diese Woche muss wieder einer von uns ins frühere Sehnsuchtsland. Diesmal soll Joschka Fischer den europäischen Outlaw Berlusconi und dessen Außenminister Frattini treffen. Frattini setzt übrigens gerade alle Hebel der verhassten Justiz in Bewegung, um den Chef des italienischen Kulturinstituts in Berlin loszuwerden. Italienische Reisen heutzutage? Sagen wir’s mit Fischers Lieblingsfloskel: Vergessen Sie’s!

Dabei hätte man es doch lieber nett wie einst: Als der Tagesspiegel den Fall Stefani aufdeckte – das war der Tourismusstaatssekretär, der die Deutschen rülpsende Strandbesetzer nannte – war deutlich zu merken, dass Berlin lieber peinlich berührt geschwiegen hätte. Aber weil Berlusconi sich dann ausdrücklich nicht entschuldigen wollte, blieb dem Kanzler der von Stefani beleidigten Deutschen gar nichts anderes übrig, als den Italien-Urlaub abzusagen.

Nun wollte hinter den Linden das Gerücht nie verstummen, dass ihm das so unrecht nicht gewesen sei. Eigentlich habe Schröder sich heimlich auf Urlaub in Hannoversch Terrassien gefreut. Angenommen, das stimmt, dann kann er für den Urlaub 2004 jetzt hoffen: Ulla Burchardt (SPD), Vorsitzende der deutsch-italienischen Parlamentariergruppe, rät nach den Auslassungen des Premiers über Mussolini davon ab (na ja, ein bisschen durch die Blume), Europas Verfassung in Berlusconiens Hauptstadt Rom zu unterzeichnen. Wenn das Berlusconi hört, der diesen Festakt doch so dringend braucht! Dann muss Schröder nie mehr canceln, dann sind Italiens Grenzen ab sofort für Sozis dicht. Na denn Prost, Herr Fischer! Oder wie die alten Freunde jenseits der Alpen sagen: Cincin, signor ministro!

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