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"Euro Hawk": Die Bundeswehr hatte offenbar schon 2009 Hinweise auf Probleme mit der Aufklärungsdrohne.

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Aufklärungsdrohne: Bundeswehrprüfer warnte schon 2009 vor Problemen beim "Euro Hawk"

Die Bundeswehr hatte nach einem „Spiegel“-Bericht bereits im Sommer 2009 Hinweise auf massive Probleme bei der Aufklärungsdrohne „Euro Hawk“. Das soll aus internen Dokumenten einer Bundesbehörde hervorgehen.

Bereits 2009 schlugen Bundeswehr-Prüfer wegen der Aufklärungsdrohne "Euro Hawk" Alarm, berichtet der "Spiegel". Das zeigten interne Dokumente der für die Prototypenprüfung zuständigen Abteilung beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Bislang war man davon ausgegangen, dass das Verteidigungsministerium die Probleme bei der Zulassung für den europäischen Luftraum erst Ende 2011 kannte. Diese haben inzwischen zu einem Stopp des Projekts geführt.

Dem „Spiegel“-Bericht zufolge flogen erstmals im Sommer 2009 Fachleute der Koblenzer Behörde nach Kalifornien, um den Bau der Drohne zu begutachten. Aus der Gruppe sei ein alarmierender Bericht nach Hause geschickt worden. Bei der Ankunft sei das Fluggerät bereits vollständig fertiggestellt gewesen, herstellungsbegleitende Prüfungen seien daher unmöglich gewesen. Northrop Grumman habe den Beamten auch keine anerkannten Bauunterlagen zur Verfügung gestellt. Beim Test des Kraftstoffsystems sei ihnen der Zutritt von der US-Luftwaffe verweigert worden.

Die Unterlagen aus dem Beschaffungsamt legen laut „Spiegel“ nahe, dass die deutschen Prüfer möglicherweise gar nicht befugt waren, die Flugtauglichkeit der neuen Drohne zu bescheinigen. Dazu hätte Northrop Grumman die Beamten ausführlich über die technischen Details aufklären müssen. Das soll nicht geschehen sein. Schon aus Eigenschutz weigerten sich die Beamten zunächst, die Prototypenprüfung fortzuführen. Denn bei Unfällen mit tödlichen Folgen hätte die ganze Verantwortung bei ihnen gelegen. (dpa)

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