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Pakistan

© AFP

Aufrüstung: Brasilien startet Raketengeschäft mit Pakistan

Ein 85-Millionen-Euro-Geschäft lässt man sich so leicht nicht durch die Lappen gehen. Und so verkauft Brasilien eine Reihe Raketen an die pakistanische Regierung - trotz der momentan angespannten Beziehungen zu Indien.

Trotz der nicht einfachen Situation zwischen Indien und Pakistan haben die brasilianischen Behörden den Weg frei gemacht für ein Raketengeschäft mit der Atommacht Pakistan. Der Vertrag hat ein Volumen von 85 Millionen Euro und sieht die Lieferung von 100 Luft-Boden-Raketen des Typs "MAR-1" an Islamabad vor, die von der brasilianischen Firma Mectron (São Paulo) hergestellt werden. Nach einem Bericht der Zeitung "Folha de São Paulo" vom Mittwoch erfüllte die staatliche Außenhandelskammer (Camex) auf einer von Verteidigungsminister Nelson Jobim einberufenen Sondersitzung die noch fehlende Voraussetzung, indem sie eine Bürgschaft beschloss.

Vertragspartner sind die pakistanische Regierung, die Luftwaffe Brasiliens (FAB) und Mectron. Eine entsprechenden Absichtserklärung hatten die Partner bereits im April unterzeichnet. Jobim verteidigte den Vertrag auch angesichts der seit den Terror-Anschlägen vor einer Woche in Bombay erheblich gestiegenen Spannungen zwischen Pakistan und dem Nachbarland Indien. "Das Geschäft wird mit der pakistanischen Regierung, nicht mit Terroristen gemacht. Wenn wir das Geschäft abgesagt hätten, hätte dies bedeutet, dass wir der Regierung (in Islamabad) terroristische Aktivitäten zuschreiben."

Die pakistanische Seite will mit den "MAR-1"-Raketen ihre Kampfflugzeuge bestücken. Die Raketen sind radargesteuert und dazu entwickelt, Luftabwehrstellungen auf dem Boden zu orten und zu zerstören. Mit dem Auftrag kann Mectron seine Produktion von bisher einer "MAR-1" auf fünf pro Monat aufstocken. (mpr/dpa)

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