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Aufruf an Bischöfe: Christdemokraten gegen das Zölibat

Prominente CDU-Politiker fordern von der katholischen Kirche eine Abkehr vom Zwangszölibat für Priester. Auch ein frühere Abt unterstützt die Initiative.

München - Prominente CDU-Politiker fordern von der katholischen Kirche eine Abkehr vom Zwangszölibat für Priester. In einem Brief rufen sie die deutschen Bischöfe auf, sich in der Weltkirche, insbesondere im Vatikan, für die Weihe verheirateter Männer zu Priestern einzusetzen. Zu den Unterzeichnern gehören Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundesbildungsministerin Annette Schavan sowie die Ex-Ministerpräsidenten Bernhard Vogel, Erwin Teufel und Dieter Althaus. Auch der frühere Abt der Benediktinerklöster St. Bonifaz in München und Andechs, Odilo Lechner, sprach sich am Wochenende für die Aufhebung des Zölibats aus.

In dem Brief bezeichnen es die Politiker als „dringend geboten“, die deutschen Bischöfe angesichts der „besorgniserregenden Zunahme des Priestermangels“ zu bitten, die Zulassung sogenannter viri probati („bewährter Männer“) zum Priesteramt zu ihrem Anliegen zu machen. Alle Gründe, an der bisherigen Praxis festzuhalten, „wiegen unseres Erachtens nicht so schwer wie die Not vieler priesterlosen Gemeinden, in denen die sonntägliche Messfeier nicht mehr möglich ist“, heißt es in dem Schreiben.

Die Unterzeichner regen auch einen deutschen Sonderweg an: „Gegebenenfalls sollte eine regionale Ausnahmeregelung für Deutschland in Erwägung gezogen werden.“ Lammert beklagte, der Vatikan beschäftige sich „mit dem Problem in einer Weise, die diesem absolut nicht gerecht wird“. Wenn die Amtskirche zögere, sich mit dem Sinn des Zölibats öffentlich auseinanderzusetzen, „dann müssen es eben engagierte Laien tun“. dapd

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