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Politik: Aufschütteln

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Jetzt, da die Geschenke ausgepackt sind, darf man vielleicht auf ein politisches Produkt hinweisen, ohne gleich der Schleichwerbung bezichtigt zu werden. Beim Surfen durch das Internet blieben wir kürzlich bei einem Unternehmen namens „Bavaria“ hängen.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Jetzt, da die Geschenke ausgepackt sind, darf man vielleicht auf ein politisches Produkt hinweisen, ohne gleich der Schleichwerbung bezichtigt zu werden. Beim Surfen durch das Internet blieben wir kürzlich bei einem Unternehmen namens „Bavaria“ hängen. Die Namens-Identität zwischen dem gleichnamigen Freistaat und dieser Firma ist alles andere als ungewollt, handelt es sich doch um den „CSU-Werbemittelshop“, wie uns der Untertitel der „Bavaria“-Homepage erklärt. Damit ist wieder einmal deutlich: Bayern, CSU und deren Produkte – alles dasselbe. Nun bietet Bayern bekanntlich die CSU, die CSU bietet als Spitzenprodukt Edmund Stoiber, und die „Bavaria“ bietet den „Stoibär“. Stoiber als Bär. Den Ministerpräsidenten zum Knuddeln. Den Parteichef als Plüschtier. Politik zum Wohlfühlen.

Der „Stoibär“ ist, dem ersten Anschein nach, ein recht normaler Teddy, unter dessen Tatzen zwei Aufschriften geraten sind. Sie lauten: „Der Stoibär“ und „Die Nummer 1“. Aufdrucke an Fußsohlen sind ja so eine Sache, da gab’s doch mal eine gelbe 18?

Dem Stoiber scheint der „Stoibär“ jedenfalls zu gefallen. Auf dem Foto, das beide zeigt, lacht er jedenfalls. Wahrscheinlich hat Stoiber noch nicht den „Bavaria“-Hinweis gelesen, wie der „Stoibär“ zu putzen sei. Da steht nämlich: „Materialhinweis. Dieser Artikel ist abwaschbar, anschließend bei Raumtemperatur lufttrocknen, dabei mehrmals aufschütteln und kämmen.“ Wenn das Stoibers Gattin wüsste. An etwas anderem wird sich Karin Stoiber kaum stoßen. Der „Stoibär“ ist limitiert, 500 Stück. Gut, diese Auflage ist etwas hoch geraten, wenn man die Einzigartigkeit Bayerns rühmen möchte. Aber als Volkspartei muss die CSU ihre Produkte breit vertreiben, das zeigte die Reformdebatte. So. Jetzt bitte mehrmals aufschütteln und kämmen.

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