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Augenzeugenbericht: US-Soldaten töten in Syrien acht Menschen

Folgendes berichten syrische Medien und Augenzeugen aus einem Dorf nahe der irakischen Grenze: Am Sonntag landeten zwei Hubschrauber, Soldaten stiegen aus und erschossen acht Zivilisten. Das Pentagon schweigt.

Hubschraubern entstiegene US-Soldaten haben amtlichen syrischen Medien zufolge am Sonntag in einem Dorf an der Grenze zum Irak acht Zivilisten getötet. Vier US-Kampfhubschrauber verletzten demnach gegen 16.45 Uhr Ortszeit den syrischen Luftraum und drangen acht Kilometer tief nach Syrien ein. Wie das staatliche Fernsehen und die Nachrichtenagentur Sana berichteten, griffen die Soldaten ein im Bau befindliches ziviles Gebäude an, schossen auf die Bauarbeiter und töteten acht Menschen. Anschließend hätten die Helikopter Syrien in Richtung Irak verlassen. Das Pentagon lehnte eine Stellungnahme zunächst ebenso ab wie das irakische Verteidigungsministerium.

Syrien bestellte aus Protest gegen den Vorfall die diplomatischen Vertreter der USA und des Iraks ein. Den amtlichen Medien zufolge forderte Damaskus die Führung in Bagdad auf, sich der Verwendung irakischen Territoriums zu "Aggressionen gegen Syrien" zu verweigern und umgehend eine Untersuchung einzuleiten. Die US-Truppen hätten die Verantwortung für alle Folgen des Angriffs zu tragen. Die US-Armee in Bagdad erklärte, sie gehe der Sache nach.

Syrien ein Zufluchtsort für Terroristen?

Der syrische Privatfernsehsender El Dunia hatte zuvor berichtet, bei dem Angriff im Dorf El Sukkarija in der Region Abu Kamal seien neun Zivilisten getötet und weitere 14 verletzt worden.

Die US-Regierung unter Präsident George W. Bush wirft Syrien vor, Zufluchtsort für "ausländische Terroristen" zu sein, die im Irak gegen die US-Streitkräfte kämpfen wollten. Am 16. Oktober hatten irakische Behörden die Festnahme von 16 "syrischen Terroristen" in der Provinz Dijala nordöstlich von Bagdad bekannt gegeben. Drei Tage zuvor hatte der neue syrische Botschafter sein Amt in Bagdad angetreten, nachdem Damaskus etwa drei Jahrzehnte lang über keinen Botschafter im Irak verfügte. (bai/AFP/dpa)

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