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Der Austritt von Angela Merkel sorgt bei der Konrad-Adenauer-Stiftung für Irritationen.

© dpa/Hendrik Schmidt

„Aus dieser Rolle einfach rausgewachsen“: Merkel tritt aus der Konrad-Adenauer-Stiftung aus

Von einem „Bruch“ und von einer „Eiszeit“ ist bei der Konrad-Adenauer-Stiftung die Rede. Altbundeskanzlerin Angela Merkel hat einem Bericht zufolge ihre Verbindung zu der CDU-nahen Stiftung gekappt.

Altbundeskanzlerin Angela Merkel hat einem Medienbericht zufolge ihre Mitgliedschaft in der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) aufgegeben. Zuvor hatte der Stiftungsvorsitzende Norbert Lammert dem Bericht des „Spiegel“ zufolge bei einem persönlichen Treffen vergeblich versucht, Merkel zum Bleiben zu bewegen. „Ich bin aus dieser Rolle einfach rausgewachsen“, soll Merkel nach Angaben aus ihrem Umfeld gesagt haben. Auch den Status einer „Freundin der KAS“, den Lammert ihr ersatzweise anbot, soll sie abgelehnt haben.

Merkels Entscheidung, einen der wichtigsten politischen Thinktanks der Welt zu verlassen, wurde von Lammert auf der jüngsten Mitgliederversammlung der KAS am vergangenen Freitag in Berlin verkündet. In der CDU sorgt die Distanz, die Merkel zu ihrer Partei sucht, für Irritation. Von einem „Bruch“ spricht ein prominenter CDU-Politiker, von einer „Eiszeit“ ein anderer.

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Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist als eingetragener Verein organisiert, der laut Satzung maximal 55 Mitglieder haben darf, sodass neue Beitritte nur möglich sind, wenn es Austritte gibt. Die sind selten, da die Mitgliedschaft in dem hochkarätigen Netzwerk, in dem amtierende Ministerpräsidenten ebenso sitzen wie zahlreiche Ex-Bundesminister und CDU-Spitzenfunktionäre, in der Partei sehr begehrt ist.

Zu Merkels Zeiten im KAS-Vorstand verhalf sie vielen Vertrauten und Weggefährten zum Eintritt in die elitäre Runde. „Das ist auch ihr eigener Ehemaligenklub, den sie jetzt im Stich lässt“, sagt ein KAS-Mitglied im „Spiegel“.

Mit ihrem Ziel, ihre Vertraute Annette Schavan zur KAS-Chefin zu machen, war Merkel 2017 gescheitert. Ihr Umfeld betont, Merkel wolle kein Signal gegen die KAS setzen, sondern nur ihr neues Leben frei gestalten, ganz ohne politische Zwänge. Zeitgleich mit Merkels Austritt wurde ihr alter Erzrivale Friedrich Merz als neues Mitglied des Stiftungsvereins aufgenommen. (Tsp)

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