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Ausbildung: Vielen Schulabgängern fehlt die Reife

Betriebe haben Schwierigkeiten, passende Bewerber für einen Ausbildungsplatz zu finden. Eine Analyse bescheinigt vielen Schulabgängern mangelnde Ausbildungsreife.

Fast jeder zweite Schulabgänger muss vor Vermittlung in eine Lehrstelle zusätzliche Fördermaßnahmen absolvieren, weil er als "nicht ausbildungsreif" gilt. Wie aus dem Entwurf des Berufsbildungsberichts 2010 der Bundesregierung hervorgeht, ist die Zahl der von der Bundesagentur für Arbeit als "nicht ausbildungsreif" eingeschätzten Jugendlichen zwischen 2005 und 2008 wieder leicht zurückgegangen – und zwar von 55 Prozent auf 47,3 Prozent. Doch gebe es für diese Gruppe der Schulabgänger immer noch erhebliche Probleme bei der Ausbildungsplatzvermittlung.

Beinahe jeder zweite bis dritte Lehrstellenbewerber ist nach seinem Schulabgang länger als ein Jahr auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Aber nicht nur ein Teil der Jugendlichen habe Probleme, eine Lehrstelle zu finden. Auch Unternehmen beklagen zunehmend Schwierigkeiten, ihre angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Bei Betriebsumfragen werde als Hauptursache "mangelndes Leistungsvermögen und die unzureichende schulische Qualifikation der Bewerber" genannt.

"Nach wie vor erreicht eine große Zahl junger Menschen weder den Schulabschluss noch eine vollqualifizierende Ausbildung", heißt es in dem Bericht. Die deutsche Wirtschaft werde aber wegen der geburtenschwachen Schulabgängerjahrgänge "schon bald jeden jungen Menschen brauchen". Die Regierung fordert deshalb sowohl von den Unternehmen als auch von der Bildungspolitik der Länder, sich verstärkt dieser Gruppe anzunehmen – "schon aus Eigeninteresse für die eigene Fachkräftesicherung".

Vor allem in der Gastronomie und im Lebensmittelhandel seien zehn bis 15 Prozent der angebotenen Lehrstellen nicht zu besetzen gewesen. Nachwuchsprobleme gebe es inzwischen auch bei Klempnern, Fleischern und Gebäudereinigern.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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