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Ausbildungsmarkt: DGB fordert Sofortprogramm für 50.000 Lehrstellen

Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert angesichts der großen Lehrstellenlücke ein Sofortprogramm zur Schaffung von 50.000 außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen.

Berlin - DGB-Vizechefin Ingrid Sehrbrock und die DGB-Arbeitsmarktexpertin Annelie Buntenbach bezifferten die Kosten des Programms am Dienstag in Berlin auf 650 Millionen Euro pro Ausbildungsjahr. Die Kosten sollten von der Bundesagentur für Arbeit (BA), Bund und Ländern getragen werden. Für die Anschubfinanzierung sollten zu erwartende BA-Überschüsse des laufenden Jahres eingesetzt werden.

Grundsätzlich hält der DGB an seiner Forderung an branchenbezogenen Ausbildungsplatzabgaben fest. Um den Menschen in der aktuellen Situation zu helfen, müssten aber «alle vorhandenen Spielräume» für mehr Ausbildung genutzt werden. Es gehe nicht um eine Daueraufstockung der außerbetrieblichen Ausbildung.

DBG: Ausbildungsmisere in Ostdeutschland

Laut Buntenbach kann der Ausbau der außerbetrieblichen Angebote für eine mittelfristige Entlastung sorgen. Gerade in Ostdeutschland sei die Ausbildungsmisere groß. Die Kosten für jeden außerbetrieblichen Ausbildungsplatz bezifferte sie auf rund 13 000 Euro im Jahr.

«Die Ausbildungsplatzlücke wächst», beklagte Sehrbrock. Im Juni seien mit 279.000 rund 25.100 mehr junge Menschen auf Ausbildungsplatzsuche gewesen als noch vor einem Jahr. Die Entwicklung gehe vor allem auf Kosten der so genannten Altbewerber. Rund die Hälfte der Suchenden bewerbe sich bereits seit zwei bis vier Jahren.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rechnet dagegen mit Fortschritten auf dem Ausbildungsmarkt. Die Wachstumsdaten in Deutschland seien derzeit so günstig wie schon lange nicht mehr, sagte sie der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Dienstagausgabe). «Diese Dynamik dürfte sich auch positiv auf die Ausbildungsbereitschaft auswirken», zeigte sich Merkel überzeugt. (tso/ddp)

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