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Auslandspresse: Meist gute Noten für Platzeck

Die Nominierung des brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck zum künftigen SPD-Chef bewerten ausländische Kommentatoren überwiegend positiv. Zweifel bleiben an der Lösung einer großen Koalition.

NEW YORK TIMES (New York):

«Das war ein Dämpfer, aber der wahrscheinliche Nachfolger, Matthias Platzeck, scheint kompetent zu sein, das neue Amt zu übernehmen. (...) Das Ergebnis ist, dass sechs Wochen nach der Bundestagswahl das größte Land der Europäischen Union immer noch nicht regierungsfähig ist und auch noch keine Vorstellung davon hat, wie es überhaupt weitergehen soll.»

LE MONDE (Paris): «Die Entscheidung für Matthias Platzeck als designiertem SPD-Chef muss Angela Merkel beruhigen. Platzeck kommt wie sie aus Ostdeutschland. (...) Platzeck dürfte (...) vor allem dafür sorgen, dass seine Partei die große Koalition unterstützt.»

DER STANDARD (Wien): «Auch wenn er beliebt ist, (...) Platzeck ist eine Notlösung. Kein Zweifel, er hat das Zeug zum Parteivorsitzenden und ihn als Hoffnungsträger der Partei zu bezeichnen, ist nicht falsch. Doch der Zeitpunkt und Art der Amtsübernahme sind wirklich suboptimal. Platzeck kann die SPD nicht übernehmen, er muss.»

«SVENSKA DAGBLADET» (Stockholm): «Die Bundestagswahl endete in einem einzigen wirren Durcheinander. Und nun wird alles noch schlimmer. Erst verloren die Sozialdemokraten die Parlamentswahlen, und jetzt scheinen sie auch noch ihre Konzepte zu verlieren.»

ISWESTIJA (Moskau): «Sie (die Experten) erwarten, dass sich die große Koalition nicht auf ein Programm einigen kann oder nicht effektiv sein wird. Viele erwarten sogar ihren baldigen Zerfall. Deshalb kommen einige CDU/CSU-Politiker wieder mit dem Vorschlag einer Koalition mit der FDP und den Grünen. Andere sind gleich für Neuwahlen.» (tso/dpa)

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