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Politik: Außenminister Fischer warnt vor Eskalation der Lage in Tschetschenien

Bundesaußenminister Joschka Fischer hat vor einer drohenden Eskalation des Tschetschenien-Konfliktes gewarnt und erneut an Moskau appelliert, die Waffen zum Schweigen zu bringen. Bombardements führten "nicht nur zu einer humanitären Katastrophe, sondern erschwerten auch eine politische Lösung.

Bundesaußenminister Joschka Fischer hat vor einer drohenden Eskalation des Tschetschenien-Konfliktes gewarnt und erneut an Moskau appelliert, die Waffen zum Schweigen zu bringen. Bombardements führten "nicht nur zu einer humanitären Katastrophe, sondern erschwerten auch eine politische Lösung. Sie könnten Islamisten unterstützen, sagte Fischer am Freitag nach zweitägigen Gesprächen mit dem russischen Außenminister Igor Iwanow in St. Petersburg.

Iwanow rechtfertigte den russischen Einmarsch in die abtrünnige Kaukasus-Republik als Mittel im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Moskau sei sich aber bewusst, dass der Konflikt letztlich nur auf politischem Wege gelöst werden könne. Er warf den westlichen Medien einseitige Berichterstattung über den Konflikt vor. Fischer und Iwanow betonten die Offenheit ihrer Gespräche, die am Donnerstagabend mehr als vier Stunden gedauert hatten und am Freitagmorgen fortgesetzt wurden.

Russische Truppen nahmen unterdessen nach schweren Kämpfen in Tschetschenien die strategisch wichtige Stadt Goragorski ein. Die Truppen wollen mit der Eroberung Goragorskis einen Korridor in Richtung der tschetschenischen Hauptstadt Grosny freikämpfen. Ihr nächstes Ziel war das etwa 15 Kilometer von Grosny entfernte Dorf Dolinski. Ein Sprecher der russischen Streitkräfte sagte, die Armee habe mit einer "Säuberungsaktion" begonnen, um die "Banditen" aus der Region zu vertreiben.

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