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Baden-Württemberg: SPD-Chefin Vogt führt Landtagsfraktion

Baden-Württembergs SPD-Vorsitzende Ute Vogt führt künftig auch die SPD-Landtagsfraktion. Die Parlamentarier wählten die 41 Jahre alte Juristin in Stuttgart mit 24 von 38 Stimmen zur Nachfolgerin von Wolfgang Drexler.

Stuttgart - 11 Abgeordnete votierten gegen Vogt, 3 enthielten sich. Drexler, der seit 2001 Fraktionschef war, hatte den Platz für Vogt freigemacht. Nach dem Absturz der SPD bei der Landtagswahl von 33,3 auf 25,2 Prozent war Kritik an der Kandidatur Vogts für die Fraktionsspitze laut geworden. Der Wahlsieger CDU und die Grünen vereinbarten unterdessen, weitere Sondierungsgespräche über eine mögliche Koalition zu führen.

Vogt kündigte nach der Wahl an, sie wolle die Arbeit der Landtagsfraktion stärker als bisher in der Partei verankern. Dies sei nach der Wahlniederlage wichtiger denn je. Sie bestritt erneut, dass die Übernahme beider Führungspositionen schon eine Festlegung auf die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl 2011 sei: «Wir haben jetzt andere Sorgen, als uns um die Frage der Wahl 2011 zu kümmern.» In der dreieinhalbstündigen Sitzung hätten einige Abgeordnete auch vorgeschlagen, vorerst die Führung von Partei und Fraktion getrennt zu lassen. «Das schien mir schwer möglich», sagte Vogt.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger betonte nach der Vereinbarung weiterer Gespräche mit den Grünen, dies seien noch keine Koalitionsverhandlungen. «Wer in die Programme von CDU und Grünen schaut, der findet Schnittmengen und Unterschiede», sagte er. Grünen-Landtagsfraktionschef Winfried Kretschmann sagte: «Wir haben ein sehr ernsthaftes und konstruktives Gespräch geführt.» Die Grünen sind mit 11,7 Prozent bei der Wahl drittstärkste Kraft geworden. Oettinger hatte angekündigt, mit allen Parteien zu sprechen. Erste Wahl für die Bildung einer Koalition sei aber der bisherige Partner FDP.

(tso/dpa)

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