zum Hauptinhalt
Joe Biden

© AFP

Bagdad: Künftiger US-Vizepräsident Biden zeigt sich im Irak

Joe Biden ist zu seiner ersten Erkundungsreise im Irak unterwegs. Dort sieht man seinen Besuch als Zeichen, "die gescheiterte Irak-Politik der USA zu revidieren."

Der künftige US-Vizepräsident Joe Biden hat sich am Dienstag im Irak mit Regierungsvertretern getroffen. Thema der gemeinsamen Gespräche: Die Umsetzung des bilateralen Stationierungsabkommens, das seit Anfang des Jahres gilt. "Unsere Armee wird in diesem Jahr bereit sein, mehr Verantwortung zu übernehmen", erklärte Ministerpräsident Nuri al-Maliki nach einem Treffen in Bagdad.

Biden reiste am Dienstag auch in die nordirakische Stadt Kirkuk, um sich vor Ort ein Bild über die Lage in der Stadt zu machen. Er rief dazu auf, "eine Kompromisslösung für die Probleme Kirkuks zu finden". Die Kurdenparteien betreiben die Eingliederung der Stadt und ihrer Ölfelder in das nordirakische Autonomiegebiet der Kurden, was die Mehrheit der in Kirkuk lebenden Araber und Turkmenen ablehnt.

Am Montag hatte der Vize des künftigen US-Präsidenten Barack Obama bereits mit Staatspräsident Dschalal Talabani und dessen Stellvertreter Adel Abdulmahdi über die nationale Aussöhnung zwischen den verschiedenen Volks- und Religionsgruppen des Landes gesprochen.

"Gescheiterte Irak-Politik der USA revidieren"

"Der Besuch Bidens ist eine erste Erkundungsreise der neuen US-Führung", sagte der Abgeordnete Osama al-Nadschafi, der für die säkulare Nationale Liste im Bagdader Parlament sitzt. Obama sei glücklicherweise mit dem Ziel angetreten, "die gescheiterte Irak-Politik der USA zu revidieren". Nun sei zu hoffen, dass er seine Wahlkampf-Versprechen in Bezug auf den Irak auch wahr mache.

Über das umstrittene Thema Föderalismus habe Biden bei seinen Gesprächen in Bagdad kein Wort verloren, meldete unterdessen die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak. Biden hatte 2006 den Zorn vieler Iraker auf sich gezogen. Auf dem Höhepunkt der Gewalt zwischen Sunniten und Schiiten hatte er eine Aufteilung des Landes in einen schiitischen, einen sunnitischen und einen kurdischen Teil vorgeschlagen. (mpr/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false