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Bagdad: Mehr Schutz für Diplomaten

Nach der Entführung eines ägyptischen Diplomaten ist die Polizei in Bagdad in Alarmbereitschaft. Hunderte von Polizisten sollen nun ausländische Vertretungen schützen. (07.07.2005, 9:35 Uhr)

Hilla/Kairo - In Bagdad hat die Regierung nach der Entführung des ägyptischen Diplomaten Ihab al-Scharif durch El- Kaida-Terroristen die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Botschaften verschärft. Ein Beamter des Innenministeriums sagte am Donnerstag, Hunderte von Polizisten seien ausgeschwärmt, um die diplomatischen Vertretungen zu schützen.

Die Kidnapper des am 2. Juli entführten Ägypters hatten am Mittwoch mit dessen Ermordung gedroht. Innenminister Bajan Bakr Solagh erklärte, die Tatsache, dass die Terroristen nun Diplomaten angriffen, zeige, dass sie nicht mehr in der Lage seien, «mindestens zehn Autobomben pro Tag zu zünden».

Bei einem Autobombenanschlag in der Nähe eines Marktes kamen in Hilla am Mittwochabend 13 Menschen ums Leben. Wie das polnische Militärkommando berichtete, wurden 27 weitere Zivilisten verletzt als kurz hintereinander zwei Autobomben explodierten. Hilla liegt südlich von Bagdad und ist mehrheitlich von Schiiten bewohnt.

Innenminister Solagh, der zur Schiiten-Partei SCIRI gehört, hatte zuvor versprochen, Folterer in den Reihen der Polizei zu bestrafen. Es habe schon erste Verhaftungen gegeben. Vertreter der Sunniten hatten über Menschenrechtsverletzungen durch Mitglieder der SCIRI- Miliz geklagt, die heute zur Polizei gehören. (tso)

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