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Politik: Balkan: Bush: US-Mission beenden

Die Beteiligung der US-Truppen an Nato-Friedenseinsätzen auf dem Balkan ist zu einem Streitthema im US-Präsidentschaftswahlkampf geworden. Condoleezza Rice, die Beraterin des republikanischen Präsidentschaftskandidaten George W.

Die Beteiligung der US-Truppen an Nato-Friedenseinsätzen auf dem Balkan ist zu einem Streitthema im US-Präsidentschaftswahlkampf geworden. Condoleezza Rice, die Beraterin des republikanischen Präsidentschaftskandidaten George W. Bush, sagte am Wochenende der "New York Times", die Friedenssicherung auf dem Balkan sei eine Aufgabe der Europäer. Die USA müssten sich mehr auf Einsätze in Asien und andere Brennpunkte konzentrieren. Bushs demokratischer Rivale Al Gore nannte die Rückzugspläne unvertretbar.

Bushs Sicherheitsberaterin Rice sagte weiter, ein Hauptanliegen von Bush sei eine Neuverteilung der militärischen Aufgaben. Gore schwebe offenbar eine Dauerstationierung von US-Truppen auf dem Balkan vor. Diese Strategie schade aber der Armee und werde dazu führen, dass die Moral der Truppe sinke und das Militär Rekrutierungsprobleme bekommen werde. Gore sagte, Bush mangele es an Urteilsvermögen, was die Rolle der USA in der Welt betreffe. Die Pläne für ein Ende des Enagegements im Kosovo und Bosnien untergrüben die Stabilität er Nato und den Frieden in Europa.

Der neue jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica besuchte unterdessen als erster Staatschef aus Belgrad am Sonntag Bosnien-Herzegowina. Zunächst fuhr er als "Privatmann" in den serbischen Teil, anschließend folgte in Sarajevo der offizielle Abschnitt seiner Visite. In Trebinje nahm Kostunica am Morgen an einer Zeremonie zur Wiederbeisetzung des bosnisch-serbischen Dichters Jovan Ducic teil. Mit seinem Besuch in der Republika Srpska folgte Kostunica einer Einladung des dortigen Vize-Präsidenten Mirko Sarovic. Sarovic gehört der Partei des als Kriegsverbrecher gesuchten bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic. Kostunicas Besuch in Trebinje wurde daher sowohl vom bosnischen Außenministerium in Sarajevo als auch von der internationalen Verwaltung Bosniens kritisiert.

Nach dem Abstecher nach Bosnien plante Kostunica außerdem einen Besuch in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica, wo er über die Bildung einer jugoslawischen Bundesregierung verhandeln wollte. Das meldete der Belgrader Sender B-92. Gespräche zwischen dem serbischen Oppositionsbündnis DOS von Kostunica und der in Montenegro oppositionellen Sozialistischen Volkspartrei (SNP) über eine Regierungsbildung auf Bundesebene stocken seit Tagen.

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