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Balkan: Nato reduziert Truppen im Kosovo

Die atlantische Allianz wird in den kommenden Monaten rund ein Drittel ihrer Kfor-Truppen aus dem Kosovo abziehen. Die Sicherheitslage in der ehemaligen serbischen Provinz sei inzwischen stabil.

Brüssel - Die atlantische Allianz wird in den kommenden Monaten rund ein Drittel ihrer Kfor-Truppen aus dem Kosovo abziehen. Die Sicherheitslage in der ehemaligen serbischen Provinz sei inzwischen so stabil, dass eine Reduzierung der Nato-Schutztruppe möglich werde, heißt es im Brüsseler Hauptquartier der Allianz. Auch die Bundeswehr werde ihr Kontingent von derzeit 2200 Mann entsprechend verringern, kündigte Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung am Donnerstag beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel an.

Die Nato-Verteidigungsminister folgten damit den Empfehlungen der Militärstäbe, die bis Anfang nächsten Jahres eine Reduzierung der Kfor von derzeit 14 000 auf 10 000 Mann für möglich halten. Die Sicherheitslage habe sich deutlich verbessert. Die Behörden des Kosovo sind inzwischen offenbar weitgehend in der Lage, die Ordnung selbst aufrechtzuerhalten. Im Rahmen der Rechtsstaatsmission der EU („Eulex“) bilden zudem rund 3000 Polizisten, Staatsanwälte und Richter aus den EU-Mitgliedstaaten im Kosovo Polizisten aus und helfen beim Aufbau der Justizbehörden.

Die Allianz ist sich aber einig, dass eine „abschreckende Präsenz“ von Nato-Truppen im Kosovo erhalten bleiben soll. Nach wie vor muss die serbische Minderheit vor Übergriffen der kosovo-albanischen Mehrheit geschützt werden. Die Nato ist seit zehn Jahren im Auftrag der Vereinten Nationen (UN) im Kosovo, um den Ausbruch neuer Gewalt zwischen Serben und Kosovo-Albanern zu verhindern. Nach dem Eingreifen in der Unruheprovinz waren dort im Auftrag der Vereinten Nationen fast 50 000 Nato-Soldaten stationiert, darunter 6500 Deutsche. Nach und nach konnten diese Kräfte in den vergangenen Jahren reduziert werden. Erst vor kurzem hat der Bundestag das Mandat für die derzeit 2200 Bundeswehrsoldaten um ein weiteres Jahr verlängert. 

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