Bei den regierungsfeindlichen Protesten in Thailand ist am Samstag ein Mensch getötet worden. Nach Angaben der Polizei wurde der 21-jährige Student am Abend bei einer Kundgebung durch zwei Kugeln tödlich getroffen. Drei weitere Demonstranten seien verletzt worden. Zuvor wollten hunderte Regierungsgegner wollten den schwer bewachten Regierungssitz in der thailändischen Hauptstadt Bangkok zu stürmen. „Etwa 2000 Protestierende eines Studentennetzwerks haben versucht, Druck auf die Polizei auszuüben“, sagte der Sprecher der Nationalen Polizei, Piya Utayo. Die Demonstranten stapelten Sandsäcke aufeinander, um die Absperrungen rund um das Regierungsgebäude zu überwinden.
Demonstranten werfen mit Pflastersteinen
Zudem griffen die Regierungsgegner einen Bus von Anhängern der Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra an. Dutzende Demonstranten schleuderten Pflastersteine und Plastikstühle gegen das Fahrzeug, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Ob dabei einer der Insassen verletzt wurde, war unklar. Die sogenannten Rothemden, welche die Regierung unterstützen, waren in einem nahegelegenen Stadion zu einer Demonstration zusammengekommen. Die Regierung mobilisierte nun die Armee, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Heftigste Protestwelle seit 2010
Thailand wird von der heftigsten Protestwelle seit dem Frühjahr 2010 erschüttert, als bei der Niederschlagung wochenlanger Demonstrationen von Anhängern des früheren Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra gegen die damalige Regierung mehr als 90 Menschen getötet wurden. In den vergangenen Tagen hatten die Regierungsgegner unter anderem mehrere Ministerien und das Hauptquartier der Armee besetzt.
Die Proteste entzündeten sich an einem von der Regierung befürworteten Amnestiegesetz, das dem im Exil lebenden Thaksin womöglich eine Rückkehr erlaubt hätte. Thaksin war 2006 vom Militär entmachtet und später wegen Korruption verurteilt worden. Die amtierende Regierungschefin ist seine jüngste Schwester.
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