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Spanien wird aller Voraussicht nach unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen.

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Update

Bankenkrise: Spanien bittet Europa um Hilfe

Schlüpft Spanien unter den Euro-Rettungsschirm? Tagelang würde über diese Frage diskutiert. Nun hat die spanische Regierung um Milliardenhilfen für seine maroden Banken gebeten. Die Euro-Partner stellen bis zu 100 Milliarden zur Verfügung.

Nach massivem Druck der Europartner flüchtet Spanien als viertes Land der Eurozone unter den Rettungsschirm. Die Regierung werde Hilfe für seinen angeschlagenen Banken beantragen, kündigte Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Samstagabend auf einer Pressekonferenz an. Die Europartner sagten Spanien zur Rettung seiner maroden Banken bis zu 100 Milliarden Euro zu. Eine Anfrage Spaniens werde positiv beschieden, teilte die Eurogruppe am Samstagabend in einer Erklärung mit. Der Betrag müsse die notwendige Rekaptialisierung und einen Sicherheitspuffer abdecken, was sich auf bis zu 100 Milliarden Euro summiere.

Die Euroländer - allen voran Deutschland - hatten Spanien zum Griff zum Eurotropf gedrängt. Viele Geldhäuser sind nach dem Platzen der Immobilienblase mit faulen Krediten vollgesogen. Wegen der Unsicherheit ist die Kreditwürdigkeit des Staates angekratzt, das Land muss bedrohlich hohe Zinsen zahlen. Die Euroländer wollten Madrid noch vor der Griechenland-Wahl am nächsten Sonntag abschirmen, wenn sich die Krise bei einem Sieg der radikalen Kräfte verschlimmern könnte.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble begrüßte die Entscheidung zur Finanzhilfe für Spanien. Jetzt müsse das Land seine Bankenrestrukturierung mit Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) aushandeln, sagte Schäuble am Samstag der ARD-„tagesschau“. Er betonte, nicht die Banken, sondern Spanien bekomme das Geld. Damit hafte Madrid für die Milliardenhilfen und habe zugleich die Aufsicht über die Banken.

Der IWF hat den Refinanzierungsbedarf für die spanischen Banken bis zum kommenden Jahr mit 40 Milliarden Euro beziffert. Vor diesem Hintergrund kündigte Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Samstagabend an, die spanische Regierung werde Hilfe für seine angeschlagenen Banken beantragen. Die Euro-Gruppe will zur Rettung der Geldhäuser bis zu 100 Milliarden Euro bereitstellen. (dapd)

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