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Prodemokratische Demonstranten verlassen den Flughafen wieder, nachdem dort Bereitschaftspolizisten eingetroffen sind.

© dpa/Kin Cheung

Barrikaden aus Gepäckwagen: Tausende Demonstranten belagern Flughafen in Hongkong

Wieder haben Demonstranten den internationalen Flughafen von Hongkong gestürmt. Ein normaler Betrieb des internationalen Drehkreuzes war nicht mehr möglich.

Einen Tag nach den schweren Ausschreitungen in Hongkong ist es am Sonntag zu neuen Zwischenfällen am internationalen Flughafen der Hafenstadt gekommen. Tausende Demonstranten belagerten etwa drei Stunden lang den Flughafen von außen und behinderten den normalen Betrieb des internationalen Drehkreuzes in Asien. Es wurden Flugverspätungen erwartet.

Der Zugservice zum Flughafen wurde in beide Richtungen ausgesetzt. Reisende, die noch mit Bussen ankamen, wurden weit außerhalb des Flughafens abgesetzt und mussten mit ihrem Gepäck den restlichen Weg zum Terminal laufen. Auch die Zubringerstraßen waren verstopft.

Ein Großaufgebot verriegelte die Zugänge zum Flughafen der chinesischen Sonderverwaltungsregion. Nur Reisende mit Flugscheinen und Ausweisen wurden eingelassen. Als Verstärkung mit Spezialkräften eintraf, zogen die Demonstranten am Nachmittag Ortszeit allerdings wieder ab.

Mehrere Hundert Aktivisten, darunter viele mit Atemschutzmasken und Brillen gegen Tränengas, bewegten sich zu Fuß in Richtung der drei Kilometer entfernt gelegenen nächsten U-Bahnstation Tung Chung. Die Demonstranten hinterließen Barrikaden aus Gepäckwagen.

Schon vor drei Wochen hatten Aktivisten den Flughafen belagert, so dass der Flugbetrieb an zwei Tagen vorübergehend gestoppt werden musste. Die Flughafenbehörden hatten eine einstweilige Verfügung gegen Demonstrationen auf dem Gelände erwirkt.

Am Samstag war es nach einer zunächst friedlichen Demonstration gegen die Hongkonger Regierung und die chinesische Führung in Peking zu schweren Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und radikalen Aktivisten gekommen, die bis in den späten Abend andauerten.

Mindestens 41 Personen wurden verletzt, darunter fünf Männer schwer, wie die „South China Morning Post“ berichtete. (dpa)

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