Ein weiterer Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft in Bayern: Unbekannte zündeten in der Nacht zum Freitag eine ehemalige Gaststätte in Neustadt a. d. Waldnaab an, die seit zwei Jahren als Unterkunft für Asylbewerber genutzt wird. Zum Zeitpunkt des Anschlages waren dort 19 Menschen untergebracht, darunter auch Kinder. Verletzt wurde niemand. Die Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus, ermittelt jedoch in alle Richtungen.
Ein Asylbewerber hatte in der Nacht beobachtet, wie zwei Männer aus dem Fenster im Erdgeschoss geflüchtet waren. Eine dritte Person soll vor dem Gebäude gewartet haben. Die Feuerwehr bekam den Brand schnell unter Kontrolle. Im Erdgeschoss des Gebäudes habe ein Teil des Mobiliars geglimmt.
Summe von Brandanschlägen
Erst vor rund einem Monat hatten Unbekannte im oberbayerischen Reichertshofen Feuer in einem ehemaligen Gasthof gelegt, in den Flüchtlinge einziehen sollten. Bei der Suche nach dem Täter tappt die Polizei noch immer im Dunkeln, wie eine Sprecherin am Freitag sagte. Nur zwei Tage nach diesem Anschlag stand im fränkischen Waldaschaff der Papiercontainer einer Flüchtlingsunterkunft in Flammen. Auch in diesem Fall ermittelt eine Sonderkommission. Zeugen wollen kurz vor Ausbruch des Feuers einen Mann im Hof des Anwesens gesehen haben.
Im Dezember 2014 wurde im fränkischen Vorra ein Brandanschlag auf zwei geplante Asylunterkünfte verübt. Auch in anderen Teilen Deutschlands gab es in jüngster Zeit immer wieder rechtsradikale Anfeindungen und Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte Angesichts der aktuellen Geschehnisse andernorts schließe man in diesem Fall einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus, betonte der Polizeisprecher: „Wir ermitteln aber in alle Richtungen.“ Die ehemalige Gaststätte wird seit rund zwei Jahren als Flüchtlingsheim genutzt. (dpa/epd)
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