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Der Skandal um den rechtsextremen Offizier belastet die Bundeswehr schwer.

© dpa

Terrorverdächtiger Bundeswehr-Offizier: Bei Franco A. offenbar Anleitung zum Bombenbau gefunden

Offenbar gibt es neue brisante Neuigkeiten im Fall des rechtsextremen Oberleutnants: Dem "Spiegel" zufolge wurden bei Franco A. weitere belastende Beweise entdeckt.

Bei Ermittlungen zum Bundeswehrsoldaten Franco A. haben die Behörden einen brisanten Fund gemacht. Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, entdeckten die Fahnder auf einem elektronischen Datenträger das "Mujahideen Explosives Handbook" aus den Neunzigerjahren. Darin befinden sich auf gut 80 Seiten Anleitungen zum Bau von einfachen Bomben. In islamistischen Terrorkreisen wurde das Werk lange als Lehrbuch gehandelt.

Darüber hinaus fanden die Ermittler auf den Datenträgern ein Werk mit dem Titel "Der totale Widerstand", ein Schweizer Buch aus der Zeit des Kalten Kriegs. Es befasst sich mit Widerstandsmethoden gegen eine Besatzerarmee. In Deutschland steht es seit 1988 auf dem Index, zirkuliert aber weiter in Neonazikreisen.

Auf den sichergestellten Datenträgern fanden sich zudem teilweise stundenlange Selbstreflexionen von Franco A. Sie sollen laut Ermittlern seine Gewaltbereitschaft belegen. "Gewalt war nicht nur eine letzte Option, sondern wird durchgehend als probates Mittel beschrieben", heißt es in Sicherheitskreisen.

Gegen Franco A. und zwei mutmaßliche Komplizen ermittelt die Bundesanwaltschaft, weil sie eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet haben sollen. Aus rechtsextremer Gesinnung sollen sie Anschläge auf Politiker und Personen des öffentlichen Lebens geplant haben. Zu ihren potenziellen Zielen sollen Ex-Bundespräsident Joachim Gauck und Bundesjustizminister Heiko Maas gehört haben.

In der Affäre ist auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) unter Druck geraten. (Tsp)

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