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Politik: Bei VW floss Schmiergeld

Berlin Der VW-Konzern wird von einer Schmiergeldaffäre erschüttert. Am Donnerstag erklärte der Gesamtbetriebsratschef des Unternehmens, Klaus Volkert, überraschend seinen Rücktritt.

Berlin Der VW-Konzern wird von einer Schmiergeldaffäre erschüttert. Am Donnerstag erklärte der Gesamtbetriebsratschef des Unternehmens, Klaus Volkert, überraschend seinen Rücktritt. Eine Meldung, wonach auch Personalvorstand Peter Hartz vor der Ablösung stehe, dementierte der Konzern. Der Vorstandsvorsitzende Bernd Pischetsrieder erklärte in Wolfsburg, VW habe die Staatsanwaltschaft in Braunschweig eingeschaltet, „um vorliegenden Hinweisen weiter nachzugehen“. Allen Hinweisen werde nachgegangen „und für vollständige Aufklärung gesorgt“. Auslöser der Affäre war Berichten zufolge ein Lieferant von VW, der die Wolfsburger Zentrale von Schmiergeldzahlungen an den damaligen Skoda-Personalvorstand Helmuth Schuster informierte. Offenbar verlangte Schuster von Lieferanten Geld, bevor diese einen Auftrag der VW-Tochter Skoda bekamen. Zudem soll Schuster über Strohmänner Verträge als VW-Importeur für Indien und Angola abgeschlossen haben. Schuster arbeitete lange im VW-Personalwesen, für das Peter Hartz zuständig ist. 2001 wechselte er in den Skoda-Vorstand nach Tschechien, wo er nun wegen der Vorwürfe abgelöst wurde.

Die Staatsanwaltschaft hat offenbar eine Anzeige von VW gegen Schuster und einen weiteren VW-Mitarbeiter vorliegen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich dabei aber nicht um Betriebsratschef Volkert. Der teilte mit, er habe sich „keiner kriminellen Handlung schuldig gemacht“. In einer Stellungnahme des Betriebsrates heißt es, Volkert sei wegen „der zu erwartenden öffentlichen Diskussion um scheinbare Unregelmäßigkeiten in Zusammenhang mit seiner Person“ zurückgetreten. alf

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