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Beitritt zu Schengen: Kein Anstieg der Kriminalität aus Osteuropa

Die Abschaffung der Grenzkontrollen nach Tschechien und Polen kurz vor Weihnachten hat nach ersten Angaben der Polizei keine erhöhte Kriminalität zur Folge. Die Beamten sprechen von einer "normalen" Lage.

In den ersten beiden Wochen hätten sich die Befürchtungen vor mehr Einbrüchen, Diebstählen oder Unfällen nicht bewahrheitet, hieß es bei den Polizeibehörden in Bayern, Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg- Vorpommern. Allerdings wurden seit der Erweiterung der Schengen-Zone nach Osten in einigen Grenzregionen deutlich mehr illegale Einreisen registriert.

"Wir haben eine normale Lage wie vorher auch", sagte Axel Falkenberg, Sprecher der Polizeidirektion Anklam (Mecklenburg- Vorpommern). Es habe nach dem 20. Dezember zwar auch Diebstähle mit polnischen Tätern gegeben, doch die hätten nichts mit dem Beitritt Polens zum Schengen-Abkommen zu tun. Nach Angaben des Regensburger Polizeipräsidiums hat es auch in Ostbayern keine besonderen Kriminalitätsfälle seit Öffnung der Grenzen zu Tschechien gegeben. Die von manchen befürchteten osteuropäischen Einbrecherbanden seien bislang nicht verstärkt in der Region aufgetreten.

Vermehrt illegale Einreisen zu Beginn der Grenzöffnung

Auch im sächsischen Innenministerium hieß es: "Wir haben eine ganz normale Kriminalitätslage. An Weihnachten etwas weniger, an Silvester etwas mehr." Ein Sprecher der Bundespolizei in Frankfurt (Oder) sagte, seit dem Beitritt Polens und Tschechiens zur Schengen-Zone gebe es sogar weniger "normale" grenzüberschreitende Kriminalität. Allerdings kam es nach Angaben der Bundespolizei anfangs zu deutlich mehr unerlaubten Einreisen nach Brandenburg. Die Zahl sei inzwischen aber wieder rückläufig.

Das Schengen-Abkommen gilt inzwischen in 22 EU-Staaten sowie in Island und Norwegen. Außer den beiden deutschen Nachbarn Polen und Tschechien sind seit vergangenem Monat auch Malta, Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, Slowenien und die Slowakei neu dabei. Überall dort können Touristen und Geschäftsleute nun ohne Ausweiskontrollen ein- und ausreisen. Allerdings gilt für Flugreisen noch eine Übergangsfrist bis Ende März. (ut/dpa)

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