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Pornodarstellerin Stephanie Clifford alias Stormy Daniels.

© Ethan Miller/Getty Images North America/AFP

Bericht des "New Yorker": Fox News soll Trump-Affäre mit Stormy Daniels vertuscht haben

Der US-Sender soll schon vor der Wahl von der mutmaßlichen Affäre zwischen Trump und einer Pornodarstellerin gewusst haben. Veröffentlicht wurde das aber nicht.

Der US-Fernsehsender Fox News soll bereits vor der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten von dessen mutmaßlicher Affäre mit der Pornodarstellerin Stormy Daniels gewusst haben. Wie das Magazin "The New Yorker" berichtet, lagen der Fox-Journalistin Diana Falzone bereits im Oktober 2016 Beweise vor, dass Trump-Anwalt Michael Cohen der Darstellerin Schweigegeld zahlen wollte. Wäre die vermeintliche Affäre zwischen Trump und Stephanie Clifford - so der bürgerliche Name von Stormy Daniels - bereits vor der Wahl bekannt geworden, so hätte dies Trump im Wahlkampf massiv schaden können.

Statt vor der Wahl wurde die Zahlung von 130.000 Dollar von Cohen an Clifford der breiten Öffentlichkeit aber erst im Frühjahr 2018 durch Berichte im "Wall Street Journal" bekannt. Die Zahlung ist juristisch heikel, denn damit könnte Trump gegen die strengen US-Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen haben.

Wie der "New Yorker" berichtet, lagen Diana Falzone schon im Herbst 2016 Beweise dafür vor, dass Trump und Daniels im Jahr 2006 eine Affäre gehabt haben sollen. Falzone, bei Fox für Themen aus der Unterhaltungsindustrie zuständig, hatte seit März an der Story gearbeitet. Im Oktober hatte sie dann die nötigen Belege zusammen, darunter Aussagen von Daniels' damaligem Manager und sowie ihrem Ex-Mann. Außerdem lagen ihr E-Mails zwischen den Anwälten beider Seiten vor, in denen es um eine Schweige-Vereinbarung gegen Geld ging. Auch den Vertrag selbst konnte sie demnach einsehen. Trump wurde damals von Michael Cohen vertreten, der inzwischen vor dem US-Kongress gegen seinen früheren Mandanten ausgesagt hat.

"Rupert möchte, dass Donald Trump gewinnt"

Trotz dieser Beweise veröffentlichte Fox News die Recherchen Falzones nicht. Die Geschichte soll stattdessen von einem Redakteur zum nächsten gewandert sein. Am Ende, so der "New Yorker", habe der damalige Chef von Fox News.com, Ken LaCorte, gegenüber Falzone verfügt: "Gute Arbeit, Liebes. Aber Rupert will, dass Donald Trump gewinnt. Also lass es besser sein." Mit Rupert ist der australische Medienmogul Rupert Murdoch gemeint, Besitzer von Fox News.

Gegenüber dem "New Yorker" dementiert LaCorte, dies gesagt zu haben. Schon 2018 hatte er gesagt, er habe entschieden, die Story nicht zu publizieren - allerdings nicht, um Donald Trump zu schützen. Stattdessen habe die Geschichte nicht den Anforderungen genügt; außerdem habe er das alleine entschieden und nicht nach Rücksprache mit seinen Vorgesetzten.

Inzwischen arbeitet LaCorte nicht mehr für Fox News, auch Diana Falzone musste den Sender bereits kurz nach ihren Recherchen verlassen. Schon im Januar 2017 wurde sie degradiert, kurz darauf verklagte sie ihren Arbeitgeber. Diese Klage endete mit einer außergerichtlichen Einigung, die auch eine Verschwiegenheitserklärung enthält. Seitdem darf Falzone nicht mehr über ihre Arbeit bei Fox News sprechen.

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