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Steinbrück habe sich im August 1998 informell darum beworben, die Nachfolge des Präsidenten des schleswig-holsteinischen Sparkassen- und Giroverbandes anzutreten, berichtet die „FAS“.

© dpa

Bericht: Steinbrück wollte Sparkassen-Präsident werden

Jeder Sparkassendirektor verdiene mehr als der deutsche Bundeskanzler, hat Peer Steinbrück kürzlich geklagt. Nun kommt heraus: Einst hat sich der SPD-Politiker selbst um einen solchen Posten beworben.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wollte einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ zufolge selbst einmal Sparkassenchef werden. Steinbrück habe sich im August 1998 informell darum beworben, die Nachfolge des Präsidenten des schleswig-holsteinischen Sparkassen- und Giroverbandes anzutreten, berichtete die „FAS“ unter Berufung auf eigene Recherchen. Der Posten sei damals mit 400.000 Mark dotiert gewesen - mehr als die Ministerpräsidentin Heide Simonis verdiente.

Steinbrücks Kandidatur sei jedoch von seiner eigenen Partei hintertrieben worden, schrieb die Zeitung: Simonis unterstützte den Flensburger Oberbürgermeister und SPD-Mann Olaf Cord Dielewicz, der von der Verbandsversammlung mit Zweidrittelmehrheit gewählt wurde. Steinbrück war zu der Zeit Wirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, hatte sich aber mit der Ministerpräsidentin entzweit.

Der SPD-Kanzlerkandidat hatte vergangene Woche das Kanzlergehalt mit dem von Sparkassendirektoren verglichen und für zu niedrig befunden. Dafür erntete er viel Kritik. Im „Tagesspiegel am Sonntag“ räumte der Sozialdemokrat ein, dass seine Äußerung bei Geringverdienern missverstanden werden könnte. „Natürlich kann man davon gut leben“, vor allem aus der Perspektive einer allein erziehenden Frau mit 1000 Euro monatlich, sagte er.
Den Eindruck erweckt zu haben, er selbst sei unzufrieden mit dem Einkommen für die Position des Kanzlers, auf die er sich bewirbt, wehrte Steinbrück entschieden ab. „Das ist wirklich Unfug“, sagte er der Zeitung. Wem die Entlohnung nicht reiche, der sollte sich nicht bewerben. Steinbrück betonte, er wolle auch in Zukunft nicht nur laut aussprechen, was opportun erscheint. „Ich sage, was ich denke, und ich tue, was ich sage.“ (afp)

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