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Politik: Berlin-Ausgabe der russischen Zeitung regt Dialog in Berlin an (Kommentar)

Es kommt noch keine Bewegung in die erstarrte Beutekunst-Problematik, nur weil der russische Präsidentschaftsanwärter Putin mit einem Mal am Nationalisierungsgesetz der Duma herummäkelt. Aber ein Signal ist die Rücküberweisung des Gesetzes an die Duma gleichwohl.

Es kommt noch keine Bewegung in die erstarrte Beutekunst-Problematik, nur weil der russische Präsidentschaftsanwärter Putin mit einem Mal am Nationalisierungsgesetz der Duma herummäkelt. Aber ein Signal ist die Rücküberweisung des Gesetzes an die Duma gleichwohl. In erster Linie geht es wohl darum, der internationalen Staatengemeinschaft den Willen zur "Diktatur des Gesetzes" zu demonstrieren. Unterhalb dieser symbolischen Ebene würde selbst die Kassierung des Verstaatlichungs-Gesetzes keine plötzliche Freigabe der zurückgehaltenen zwei Millionen Objekte zur Folge haben. Zu sehr haben sich die russischen Museen daran gewöhnt, zumindest Spitzenstücke der jahrzehntelang verborgenen "Trophäen" als Besitz vorzuführen. Jeder Fall müsse einzeln behandelt werden, lautet mittlerweile die gemeinsame Linie aller Beteiligten. So auch die Beiträge in der erstmals auf deutsch veröffentlichten Kulturzeitschrift "Twortschestwo", die jetzt in Berlin vorgestellt wurde. Nicht der Inhalt der Beiträge ist bemerkenswert, sondern die Tatsache, dass die russische Seite den Dialog sucht: und zwar in der Hauptstadt und der Sprache des Landes, das zu Hause immer noch als einstiger Feind beschworen wird. Der Dialog ist es, der zählt - auch wenn er weiterhin zäh bleiben wird.

BS

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