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Berlin-Besuch: Merkel und Royal demonstrieren Einigkeit

Egal ob europäische Industriepolitik, Airbus oder erneuerbare Energien: Ségolène Royal und Angela Merkel haben bei einem Treffen im Kanzleramt nur lobende Worte füreinander gefunden.

Berlin - Die französische Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sind sich nach Angaben Royals über die Notwendigkeit einer europäischen Industriepolitik einig. "Europa muss alles machen, um gemeinsam eine Industriepolitik zu definieren", sagte Royal nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Krise beim Flugzeugbauer Airbus. "Da sind wir ganz einer Meinung", fügte die Sozialistin hinzu. Zudem stellten die deutsche Kanzlerin und die französische Präsidentschaftskandidatin die Frage, ob Airbus seine Aufträge wirklich erfüllen könne, wenn der Stellenabbau im angekündigten Maße umgesetzt werde.

"Europa muss seine Luftfahrtsparte verteidigen", betonte Royal. Merkel habe ihr zugestimmt, dass dabei die Forschungsaktivitäten besonders wichtig seien. Royal war zu einem 24-stündigen Besuch nach Berlin gereist, um ihr Programm als Präsidentschaftskandidatin vorzustellen. Vor dem Gespräch mit Merkel, das deutlich länger als vorgesehen dauerte, traf sie auch mit Vizekanzler Franz Müntefering von der Schwesterpartei SPD zusammen.

Royal betont Einigkeit bei erneuerbaren Energien

Royal unterstützt zudem die Position Deutschlands, dass der Anteil erneuerbarer Energien in Europa auf 20 Prozent steigen soll. "Deutschland hat Recht, diesen Vorschlag zu machen, den die aktuelle Regierung in Paris leider nicht unterstützt", sagte die Sozialistin. Sie forderte zudem die Einrichtung von Forschungseinrichtungen für erneuerbare Energien in Europa. Die deutsche Ratspräsidentschaft will gemeinsam mit der EU-Kommission den Anteil von Energieträgern wie Sonne, Wind und Biomasse bis 2020 verbindlich auf 20 Prozent steigern.

Royal betonte darüber hinaus, Merkel und sie stimmten zudem in der Frage überein, wie die europäische Einigung wieder gestärkt werden könne. Es sei notwendig, dass die EU verstärkt Fragen wie Arbeitslosigkeit und Forschung angehe, "um den Bürgern zu zeigen, dass Europa nicht nur gut für sie, sondern auch wirkungsvoll ist". Dafür sei es ein Arbeitsprogramm notwendig, das konkrete Schritte vorsehe. (tso/AFP)

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