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Politik: Berlin bleibt bei Krankmeldungen Spitze

Berlin – Berliner sind häufiger krankgeschrieben als andere Bundesbürger. Von den rund 100 000 erwerbstätigen Versicherten der Deutschen Angestelltenkrankenkasse (DAK) waren an jedem Tag des vergangenen Jahres durchschnittlich 4500 Menschen krankgeschrieben, also 4,5 Prozent.

Berlin – Berliner sind häufiger krankgeschrieben als andere Bundesbürger. Von den rund 100 000 erwerbstätigen Versicherten der Deutschen Angestelltenkrankenkasse (DAK) waren an jedem Tag des vergangenen Jahres durchschnittlich 4500 Menschen krankgeschrieben, also 4,5 Prozent. 2002 lag die Quote zwar noch bei 4,7 Prozent, doch trotz des leichten Rückgangs liegt Berlin weiter über dem Bundesdurchschnitt von 3,5 Prozent. Den niedrigsten Krankenstand vermeldete die DAK in BadenWürttemberg mit 2,8 Prozent. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten DAK-Gesundheitsreport 2004 hervor.

Erstmals untersuchten die Autoren des Reports die Kurzzeitkrankschreibungen bis maximal drei Tage. Weil manche Arbeitgeber schon am ersten Tag ein Attest forderten, gingen viele Kranke zum Arzt, nur um den gelben Krankenschein zu bekommen – unnötig findet das der Geschäftsführer der ostdeutschen DAK-Landesverbände Herbert Mrotzeck. Schließlich sei keine Behandlung erforderlich. Würde man das Attest erst nach der gesetzlichen Frist von vier Tagen verlangen, ließen sich bundesweit 1,4 Millionen Kosten treibende Arztbesuche vermeiden. Die Autoren der Studie regen an, die Attestpflicht sogar erst ab dem fünften Tag gelten zu lassen.

Die Berliner sind nicht nur öfter, sondern auch länger krank. Durchschnittlich 13 Tage dauert es, bis ein Kranker wieder am Arbeitsplatz erscheint. Bundesweit sind es elf Tage. An diesem Wert haben die Ärzte nach den DAK-Daten ihren Anteil. So schrieben manche von ihnen zu lange krank, weil sie auch bei Bagatellen bis zum folgenden Wochenende einen Krankenschein ausstellten. I.B.

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