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Berlin: Katzav besucht Holocaust-Mahnmal

Begleitet von massiven Sicherheits- Maßnahmen hat Israels Präsident Mosche Katzav das Holocaust-Mahnmal in Berlin besucht. Anschließend reiste er nach München weiter. Dort legte Katzav einen Kranz für die israelischen Sportler nieder, die 1972 bei den Olympischen Spielen getötet wurden.

Berlin (01.06.2005, 15:22 Uhr) - Bei seinem Besuch am Holocaust-Mahnmal in Berlin wurde Katzav unter anderem von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) begleitet. Der Visite waren massive Schutzvorkehrungen vorausgegangen. Straßen wurden abgesperrt, auf benachbarten Dächern saßen Scharfschützen, den Mitarbeitern von Sony am Potsdamer Platz geraten wurde, heute erst um zehn zur Arbeit zu kommen.

Nach dem Besuch des Holocaust-Mahnmals, das mit seinen 2700 Betonstelen an die ermordeten Juden Europas erinnert, gab Katzav der Entlastungsstraße einen neuen Namen. Er enthüllte ein Straßenschild, das den Namen des ersten israelischen Ministerpräsidenten David Ben Gurion trägt.

Anschließend flog das israelische Staatsoberhaupt nach München weiter, der letzten Station von Katzavs dreitägigem Deutschland-Besuch. Dort gedachte er der bei den Olympischen Spielen 1972 getöteten israelischen Sportler. Katzav, der als erstes israelisches Staatsoberhaupt nach Bayern kam, legte am Mahnmal für die Opfer des Terroranschlags im Olympiapark einen Blumenkranz in den weißen und blauen Farben Israels und Bayerns nieder.

In hebräischer Sprache wurden bei dem Gedenken die Namen aller Sportler verlesen, die damals den Tod gefunden hatten. Das Gebet war von aufwendigen Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Während der Kranzniederlegung kreisten drei Hubschrauber über dem Schauplatz.

Eine palästinensische Terrorgruppe hatte im September 1972 elf Mitglieder der israelischen Olympiamannschaft als Geiseln genommen. Bei dem Überfall und einem gescheiterten Befreiungsversuch starben die Athleten, fünf der Terroristen und ein Polizist.

Am Dienstag hatte Katzav als zweiter Staatspräsident Israels eine Rede im Deutschen Bundestag gehalten und dabei zum verstärkten Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus aufgerufen. Mit seinem Besuch folgte Katzav einer Einladung des Bundespräsidenten anlässlich der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel vor 40 Jahren. (tso)

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