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Gedenkort für Enver Simsek, dem ersten Opfer der Terrorzelle NSU.

© Sebastian Willnow/zb/dpa

Beschmiert, entfernt und zerstört: Mahnmale für NSU-Opfer immer wieder beschädigt

Seit Jahren kommt es zu Vandalismus an Mahnmalen für die Opfer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“. Innenminister Horst Seehofer (CSU) verurteilt dies.

Die Gedenkorte für die Opfer der rechtsextremen Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) werden immer wieder beschädigt. Nach Recherchen der „Welt am Sonntag“ wurden in den vergangenen Jahren in fünf der acht Städte mit solchen Mahnmalen Angriffe registriert - zum Teil mehrfach. Erst Anfang Oktober war im sächsischen Zwickau eine Eiche abgesägt worden, die Enver Simsek erinnern sollte. Die Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hatten den Blumenhändler im Jahr 2000 in Nürnberg erschossen.

Nach einer Umfrage der „Welt am Sonntag“ in allen acht Städten wurde in Kassel 2014 der Gedenkstein für das NSU-Opfer Halit Yozgat mit einer Bitumenmasse übergossen. In Rostock wurde der Gedenkort für das NSU-Opfer Mehmet Turgut seit 2014 dreimal beschädigt. In Nürnberg entfernten Unbekannte 2015 eine Gedenktafel, eine Stele wurde im November 2017 mit einem Hakenkreuz beschmiert.

In Heilbronn, wo die NSU-Terroristen die Polizistin Michèle Kiesewetter ermordet hatten, gruben Unbekannte 2008 eine Gedenkstele aus und warfen sie in den Neckar. 2014 wurde eine Gedenktafel besprüht. Den Städten Dortmund, Hamburg und München sind dem Bericht zufolge keine Attacken bekannt. „Die Schändungen der NSU-Mahnmale sind ein Schlag ins Gesicht der Hinterbliebenen, den unsere Gesellschaft nicht hinnehmen darf“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) dem Blatt. (dpa)

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