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Die Beschneidungsdebatte in Deutschland hat jetzt auch die USA erreicht. Dort sprechen sich Politiker aller Parteien für die Religionsfreiheit und gegen ein Verbot aus.

© dapd

Beschneidungsdebatte in Deutschland: US-Politiker drängen auf schnelle Lösung

In einem gemeinsamen Brief haben zwanzig amerikanische Kongressabgeordnete die Bundesregierung dazu aufgefordert, möglichst schnell eine Regelung zur religiösen Beschneidung in Deutschland zu finden. Die Politiker hoffen auf ein klares Bekenntnis zur Religionsfreiheit.

In einer parteiübergreifenden Initiative haben zwanzig amerikanische Kongressabgeordnete an die Bundesregierung appelliert, schleunigst Rechtssicherheit für in Deutschland lebende Juden und Muslime zu schaffen, die ihre Jungen beschneiden lassen wollen.

In einem gemeinsam unterzeichneten Brief an den deutschen Botschafter in den USA, Peter Ammon, verurteilen die Abgeordneten das Urteil des Kölner Landgerichts, das die Beschneidung als Körperverletzung wertete und verbot, als „Angriff auf die Religionsfreiheit“. Der Brief datiert auf den 7. August 2012. Die Unterzeichner repräsentieren das gesamte politische Spektrum Amerikas. Zu ihnen zählen sowohl der äußerst liberale Demokrat aus Kalifornien, Henry Waxman, als auch der Republikaner Trent Franks aus Arizona, der der Tea Party nahe steht. Ausdrücklich gelobt werden Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Guido Westerwelle für ihre Kritik an dem Kölner Urteil. Insbesondere im Wahljahr können sich Demokraten und Republikaner im Kongress nur selten über Parteigrenzen hinweg verständigen. Auch deswegen hat dieser Appell besondere Bedeutung.

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