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Der Microsoft-Gründer Bill Gates warnte in einem Ted-Talk von 2015 bereits vor den Auswirkungen einer Epidemie. 

© Jeff Pachoud / AFP

Bill Gates wusste es schon 2015: „Wir sind nicht bereit für eine Epidemie“

Der Microsoft-Gründer Bill Gates warnte 2015 davor, dass die Welt nicht für eine Epidemie gerüstet sei. Damals hörte niemand auf ihn. Jetzt äußert er sich zum Coronavirus.

Bill Gates warnte bereits 2015: Wenn eine globale Epidemie ausbricht, sind wir nicht darauf vorbereitet. Ein Jahr zuvor war in einigen westafrikanischen Staaten das Ebolavirus ausgebrochen und zeigte: Ein System, wie man auf die Ausbreitung eines solchen Virus reagiert, gibt es schlichtweg nicht. Helfer in die Region zu bringen, dauerte etwa viel zu lange. 

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In seinem Vortrag bei den Ted-Talks, einer alljährlichen Innovations-Konferenzserie, betonte Gates allerdings auch, dass die Welt während der Ebola-Epidemie Glück im Unglück hatte. Das Virus verbreitete sich nicht wesentlich über Westafrika hinaus. Wer sich ansteckte, war zu dem Zeitpunkt, als er ansteckend wurde, schon sehr krank und ans Bett gefesselt. 

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Gates mahnte auch: Die wahre Gefahr unserer Zeit gehe nicht von Atomraketen aus. Sie würden es nicht sein, die Millionen von Toten fordern, auch Kriege nicht; stattdessen müsse die Welt im Kampf gegen Mikroben aufrüsten. Etwas, das in der Vergangenheit sträflich vernachlässigt wurde, kritisiert er. 

Wie wenig die Welt auf die Ausbreitung des Coronavirus vorbereitet war zeigt, dass nur wenige Bill Gates' Warnung ernst genommen haben. In der Corona-Krise laufen die Ted-Talks im Netz weiter. In einem von ihnen meldet sich Gates wieder zu Wort und erklärt im Interview, was jetzt wichtig sei - und was die Welt aus dieser Epidemie lernen müsse. 

Besonders wichtig sei jetzt, viele Tests durchzuführen

Für Gates ist es besonders wichtig, dass Länder möglichst viele Coronavirus-Tests durchführen. In Südkorea konnte die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt werden, weil extrem viel getestet wurde. Ausgangssperren wurden dadurch vermieden. 

Er weist aber auch auf ein wichtiges Problem hin: Bisher müssten Pflegekräfte tief im Rachen einen Abstrich machen. Das führe häufig dazu, dass sie von Patienten angehustet würden. Ihre Schutzkleidung müssten sie daraufhin wechseln. Doch gerade die wird knapp. 

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Abhilfe würden Abstriche schaffen, die die Patienten selbst durchführen können. Die Pflegekräfte müssten dann ihre Schutzkleidung nicht mehr wechseln. Als nächsten Schritt könnte sich Gates vorstellen, die Tests zu den Menschen nach Hause zu schicken. Die könnten den Abstrich dann in der eigenen Wohnung machen und wieder zurückschicken. In ein paar Monaten sei es laut Gates wahrscheinlich sogar möglich, die Tests gleich zuhause auszuwerten.

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Zusammen mit Isolation sei das die beste Möglichkeit, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Die Isolation müsse so lange durchgehalten werden, bis nur noch ein kleiner Anteil von Menschen infiziert ist, sagt Gates. In den USA wurden in den vergangenen Tagen immer wieder Stimmen laut, die kritisierten, dass der Shutdown die Wirtschaft zu sehr unter Druck setze. Auch US-Präsident Donald Trump sprach davon, dass die Ausgangsbeschränkungen eher Wochen als Monate dauern würden. Die USA seien nicht dafür gemacht. 

In Zukunft könnten Impfstoffe in nur sechs Monaten entwickelt werden

Gates widerspricht: Man müsse "die Schmerzen in der Wirtschaft ertragen", um die Zahl der Toten zu minimieren. Es sei einfacher, die Wirtschaft wieder zu beleben, als Tote zum Leben zu erwecken, so Gates. Er macht aber auch Mut: "Die Wissenschaft ist auf unserer Seite", sagt er. Ist die Coronavirus-Pandemie erst durchgestanden, sei die Welt deutlich besser auf kommende Epidemien vorbereitet. 

In Zukunft sei hoffentlich mehr Geld für Innovationen in der Epidemiologie da. Dann könnten Impfstoffe in sechs Monaten entwickelt werden - wirksame Medikamente wären in zwei bis drei Wochen verfügbar, glaubt Gates.

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