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Birma: Machthaber wollen UN-Diplomaten ausweisen

Die Militärjunta in Birma hat den langjährigen höchsten UN-Diplomaten, Charles Petrie, im Land zur unerwünschten Person erklärt. Petrie hatte nach der blutigen Niederschlagung friedlicher Proteste das Regime offen kritisiert und die Armut im Land angeprangert.

In einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon teilte das birmanische Außenministerium mit, die Regierung wünsche den weiteren Aufenthalt von Petrie nicht. Das bestätigte UN-Sprecherin Michèle Montas in New York. Ban sprach Petrie sein volles Vertrauen aus. Die Ausweisung wird in diplomatischen Kreisen als eine besondere Provokation empfunden, weil Bans Sondergesandter Ibrahim Gambari am Samstag zu einem Besuch in Birma erwartet wird.

Wann Petrie Rangun verlassen soll, war zunächst nicht klar. Montas sagte, Gambari sei "extrem beunruhigt" wegen der Entscheidung. Er werde das Thema in seinen Gesprächen mit den Machthabern so bald wie möglich ansprechen. Ban zeigte sich "enttäuscht" über die Entscheidung der birmanischen Regierung. "Der Generalsekretär hat volles Vertrauen zu dem UN-Team im Land und zu seiner Führung und schätzt ihren Beitrag zur Verbesserung der sozioökonomischen und humanitären Bedingungen für die Menschen in Birma", erklärte Montas.

Der UN-Generalsekretär, der am Freitag an einer Irak-Konferenz in Istanbul teilnahm, wollte dort mit Gambari zusammentreffen, um die Strategie für dessen Gespräche in Birma abzustecken. Gambari war kurz nach der brutalen Niederschlagung der Proteste Ende September schon einmal im Land und hatte mit führenden Regierungsvertretern sowie Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi gesprochen. Die Ausgangslage ist durch die Ausweisung Petries erheblich erschwert. (mit dpa)

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