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Politik: Bischof Lehmann steht hinter der Beratung durch Laien

Im Streit um die katholische Schwangerenberatung hat der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Karl Lehmann, der Laienorganisation Donum Vitae den Rücken gestärkt. Es sei gut und wichtig, dass die Laien nicht einfach kampflos eine andere Beratung hinnähmen, sagte der Mainzer Bischof am Freitag bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Bonn.

Im Streit um die katholische Schwangerenberatung hat der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Karl Lehmann, der Laienorganisation Donum Vitae den Rücken gestärkt. Es sei gut und wichtig, dass die Laien nicht einfach kampflos eine andere Beratung hinnähmen, sagte der Mainzer Bischof am Freitag bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Bonn. Diese Haltung habe er vor einigen Tagen auch gegenüber dem Papst geäußert. Papst Johannes Paul II. hatte im September erklärt, er wolle eine Beteiligung der katholischen Kirche in Deutschland an der staatlichen Schwangerenberatung nicht länger dulden. Es solle zwar weiter beraten werden, es dürften jedoch keine Beratungsscheine ausgestellt werden. Diese sind Voraussetzung für eine straffreie Abtreibung.

Lehmann sagte, er gehe davon aus, dass fast alle Bischöfe während ihrer Ad-Limina-Besuche in Rom den Papst auf die Schwangerenberatung angesprochen hätten. Der Papst habe in den Audienzen sehr intensiv und interessiert zugehört, zugleich aber auf den Ernst seiner Weisungen hingewiesen. Nach der Kritik des Papstes ist es Sache der einzelnen Bischöfe, über den Verbleib ihrer Bistümer in der staatlichen Schwangerenberatung zu entscheiden. Das ZdK, Laienorganisation der Katholiken, hatte die Gründung von Donum Vitae angeregt, um auch bei einem Ausstieg der Bischöfe eine Schwangerenberatung anzubieten.

Die Zukunft des Vereins ist jedoch weiter unklar. Mehrere Millionen Mark seien nötig, um Donum Vitae ausreichend auszustatten, sagte ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer. Unklar sei auch, wie viele Bischöfe aus der Beratung ausstiegen und wie viele neue Beratungsstellen nötig würden. Die Vorsitzende von Donum Vitae, Rita Waschbüsch, erklärte, sie rechne damit, dass der Verein für die Beratungsstellen einen Kostenanteil von etwa zehn Prozent für Personal und Material aufbringen müsse. Der Rest solle aus Zuschüssen, Spenden und einer noch einzurichtenden Stiftung bestritten werden.

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