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Politik: Blair: Auflösung der IRA ist unvermeidlich

Londons Premier verspricht dafür Abzug britischer Truppen

Belfast (ali). „Die IRA kann nicht mehr länger ein Bein in beiden Lagern haben“, verkündete der britische Premierminister Tony Blair am Donnerstagabend in einer Grundsatzrede in Belfast. Drei Tage nach der Rückkehr Nordirlands unter britische Direktverwaltung zog Blair eine schonungslose Bilanz der politischen Lage in Nordirland.

Demnach liegt die Zukunft nicht in einer Fortsetzung des bisherigen Kuhhandels, dem Ringen um wechselseitige Konzessionen im Graubereich zwischen Heuchelei und Lüge. „Wir brauchen einen Abschluss“, stellte Blair fest, und ließ keinen Zweifel, dass er damit die Auflösung der IRA meinte. In einem solchen Fall könnten die Versprechungen des Karfreitagsabkommens rasch erfüllt werden. Der Rückzug britischer Truppen könne gleichzeitig mit der IRAAuflösung geschehen, stellte der Premierminister in Aussicht, und verpflichtete sich, alle nötigen Garantien zu geben, um der IRA ihren unvermeidlichen Schritt zu erleichtern.

In ersten Reaktionen verharrten die Führer der IRA-nahen Sinn Féin-Partei in den alten Denkmustern und verlangten greifbare Beweise von der britischen Regierung, bevor sie selbst zum Entgegenkommen bereit seien. Genau das hatte Blair aber nicht gemeint.

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