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Politik: Blau machen

Hamburgs neue Polizeiuniformen

Ein großer Tag für Hamburgs Innensenator Ronald Schill: Zwanzig Minuten lang schritten Models zum JamesBond-Sound in der Handelskammer gleich hinter dem Rathaus der Hansestadt über den Laufsteg und zeigten die von Designerhand entworfene neue blaue Dienstkleidung, in der Hamburgs Polizei demnächst gründlicher als bisher für Sicherheit und Ordnung in der Stadt sorgen soll. Der Innensenator hat mit der Blaufärbung der Beamten eines seiner als wichtig erklärten Ziele erreicht, neben der Verbrechensbekämpfung natürlich, aber die, so hatte er gleich nach Amtsantritt einmal versichert, werde von blauen Polizisten motivierter betrieben als von in Jägergrün gekleideten.

Gleich 1100 geladene Gäste kamen am Montagabend in die Handelskammer. Die Einladungen waren aber nicht zuletzt auch mit dem Ziel versandt worden, Sponsoren an Land zu ziehen. Denn das neue Tuch ist noch nicht bezahlt. Die Stadt hat kein Geld, und es würde angesichts rigoroser Sparpläne gewiss auf Unverständnis treffen, wenn der Farbenwechsel auf Staatskosten vollzogen würde. Also ist, wie der CDU-Bürgermeister Ole von Beust appellierte, „Public-Private-Partnership“ gefragt. Freunde und Förderer müssen tief in die Tasche greifen. Eine Uniform kostet 530 Euro.pl

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