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Politik: Blix kritisiert US-Pläne für Mini-Atombombe

Ex-Chefinspekteur der UN fordert Geheimdienste zu Kooperation auf

Berlin (vs). Der frühere Chef der UNWaffeninspekteure im Irak, Hans Blix, hat den Plan der USA zum Bau von Mini-Atombomben kritisiert. Er verwies auf die Selbstverpflichtung vieler Staaten, Massenvernichtungswaffen nicht weiterzuverbreiten oder zu entwickeln. „Und dann hören diese Staaten von den USA, dass sie einen neue Typus einer Atombombe planen“, sagte Blix am Dienstagabend in Berlin. Solche Pläne seien nicht sehr hilfreich. Das beste Mittel im Kampf gegen die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen ist nach den Worten des früheren UN-Inspekteurs eine verbesserte Sicherheitslage, gerade im Mittleren Osten.

Am System internationaler Waffeninspektionen möchte Blix offenbar trotz der Schwierigkeiten, die sein Team im Irak erlebt hatte, festhalten. Er sprach sich aber für eine bessere Zusammenarbeit zwischen internationalen Inspekteuren und Geheimdiensten aus. Beide Seiten seien aufeinander angewiesen. „Die Spionagesatelliten können schließlich nicht durch Dächer sehen.“ Zugleich warnte er davor, die Inspekteure zum verlängerten Arm der Geheimdienste zu machen. Den Geheimdiensten und den Regierungen der USA und Großbritanniens habe es in der Irak-Krise an „kritischem Nachdenken“ gemangelt. „Sie waren zu überzeugt davon, dass es im Irak Massenvernichtungswaffen gibt.“ Für Zweifel sei da kein Platz gewesen.

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