In Frankfurt am Main haben am Freitagmorgen die Proteste des kapitalismuskritischen Bündnisses Blockupy rund um die Europäische Zentralbank (EZB) begonnen. Mehrere hundert Demonstranten versuchten, den EZB-Sitz im Stadtzentrum zu blockieren. Die Polizei sprach von bis zu 1500 Teilnehmern, die Blockupy-Organisatoren von 3000. Ein Großaufgebot der Polizei riegelte den Bereich rund um die EZB weiträumig ab.
"Die Blockade steht. Der Geschäftsbetrieb der EZB ist erfolgreich gestört“, erklärte Blockupy-Sprecherin Ani Dießelmann. Ein Polizeisprecher versicherte dagegen, Mitarbeiter der EZB könnten hinein- und herauskommen. Eine Sprecherin der Zentralbank sagte, die Bank habe Maßnahmen ergriffen, um den Betrieb zu sichern. Weitere Details wollte sie nicht nennen.
Demonstranten versuchten einem Polizeisprecher zufolge mehrfach, die Absperrungen rund um die EZB zu durchbrechen. Die Einsatzkräfte verhinderten dies. Dabei habe zum Teil Pfefferspray eingesetzt werden müssen, sagte der Sprecher. Die Blockupy-Aktivisten planen am Freitag noch weitere Aktionen.

Unter anderem sind vor der Deutschen Bank Proteste gegen Nahrungsmittelspekulation und in der Fußgängerzone Demonstrationen gegen Textilgeschäfte geplant.
Blockupy wendet sich aber vor allem gegen die EU-Krisenpolitik und dabei insbesondere gegen die harten Sparauflagen für die Euro-Krisenländer. Bereits seit Mittwoch besteht abseits der Innenstadt auf einer Grünanlage ein Camp. Am Samstag ist eine Großdemo geplant, zu der rund 20.000 Menschen erwartet werden.
Vor einem Jahr hatten die ersten Blockupy-Proteste für einen tagelangen Ausnahmezustand in Frankfurt gesorgt. Bis auf eine Großdemo waren im Mai 2012 aus Sorge vor Ausschreitungen alle Aktionen verboten worden. Das öffentliche Leben in der Innenstadt war deshalb tagelang in weiten Teilen lahm gelegt. Am Ende blieb es aber weitgehend friedlich. (AFP)
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