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Politik: BND ist im Jahr 2008 komplett in Berlin Hanning: Nachrichtendienst muss am Regierungssitz sein

Berlin (cvm). Der Bundesnachrichtendienst will bis zum Jahre 2008 alle 3500 Arbeitsplätze aus Pullach und den übrigen bayerischen Standorten sukzessive nach Berlin verlegen.

Berlin (cvm). Der Bundesnachrichtendienst will bis zum Jahre 2008 alle 3500 Arbeitsplätze aus Pullach und den übrigen bayerischen Standorten sukzessive nach Berlin verlegen. Tatsächlich umziehen würden aber wohl nur rund 1800 Bedienstete, sagte BNDPräsident August Hanning in Berlin. Ein Drittel des Personals erreiche bis 2010 die Altersgrenze. Der grundsätzliche Beschluss sei am 10. April gefallen; es handele sich um eine Organisationsfrage der Bundesregierung, für die anders als beim Bonn-Berlin-Umzug kein Parlamentsbeschluss erforderlich sei, sagte er zu Widerständen bayerischer Abgeordneter und im Personalrat.

Seit dem Ende des Kalten Krieges habe sich die internationale Entwicklung enorm beschleunigt, Regierungen müssten auf veränderte Bedrohungslagen rascher reagieren. Deutschland sei das einzige Land, in dem der Auslandsnachrichtendienst nicht am Regierungssitz untergebracht sei. Die für die Lagebeurteilung besonders wichtige Auswertungsabteilung 3 sei bereits 1998 nach Berlin gezogen, in die vormalige Roosevelt-Kaserne am Gardeschützenweg. Die Abteilung Terrorismus könne schon 2004 folgen. Der BND werde das frühere US-Headquarter an der Clayallee beziehen, das sich als unverkäuflich erwiesen habe, auch weil es unter Denkmalschutz steht; dort ist heute noch das US-Generalkonsulat.

Zur Kritik an den Kosten für Renovierung und Umzug angesichts knapper Kassen sagte Hanning, detaillierte Berechnungen lägen noch nicht vor. Grundsätzlich sei es besser, in neue Strukturen in Berlin zu investieren als in Pullach für rund 23 Millionen Euro zu sanieren. Die attraktiven Grundstücke im Münchener Umland ließen sich gut verkaufen.

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