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Bolivien: Tote bei Straßenschlachten

Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern des Provinzgouverneurs Reyes Villa im bolivianischen Cochabamba sind mindestens zwei Menschen getötet und 100 weitere verletzt worden.

Cochabamba - Jugendliche Unterstützer von Manfred Reyes Villa überrannten die Polizei und griffen mit Baseballschlägern, Stöcken und Steinen Kokabauern an. Die Bauern, die Präsident Evo Morales unterstützen, zogen sich dem Bericht zufolge zunächst etwas zurück, gingen aber zum Gegenangriff über, nachdem sie Verstärkung erhielten. Die Armee rückte aus, um die Polizei bei ihren Versuchen zur Kontrolle der Lage zu unterstützen.

Das öffentliche Leben in der gleichnamigen Hauptstadt der Provinz Cochabamba ist zum Erliegen gekommen, seit Morales-treue Kokabauern am Montag den Regierungssitz teilweise in Brand steckten und es zu Zusammenstößen mit der Polizei kam. Zudem besetzten Morales-Anhänger alle Zugangsstraßen der drittgrößten Stadt Boliviens. Der Versuch der Regierung in La Paz, einen Dialog zwischen Reyes Villa und den Demonstranten herzustellen, ist gescheitert. Die Lage in der Provinz Cochabamba ist gespannt, seit Reyes Villa ein Referendum über die Autonomie seines Landesteils vorgeschlagen hatte.

Diese Pläne werden auch von drei weiteren wohlhabenden Provinzen unterstützt, die auf mehr Unabhängigkeit von der Zentralregierung in La Paz pochen. Die Spaltung des Landes verläuft zwischen den reicheren Provinzen in Boliviens Tiefebene und den vor allem von Ureinwohnern bewohnten Landesteilen in den Bergen. (tso/AFP)

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