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Politik: Bombe aus Jemen in US-Flugzeug?

London/Washington - In Paketen in zwei Frachtflugzeugen mit dem Ziel USA hat sich nach Angaben von US-Präsident Barack Obama anscheinend explosives Material befunden. Obama sprach am Freitag in Washington von einer „glaubhaften Bedrohung“.

London/Washington - In Paketen in zwei Frachtflugzeugen mit dem Ziel USA hat sich nach Angaben von US-Präsident Barack Obama anscheinend explosives Material befunden. Obama sprach am Freitag in Washington von einer „glaubhaften Bedrohung“. Die Pakete aus Dubai und Großbritannien waren offensichtlich an jüdische Einrichtungen in den USA adressiert. Zeitweise war von Chicago als Zielort die Rede.

Den ganzen Freitagabend hatte Unsicherheit über die Gefährlichkeit des Funds geherrscht, nachdem der US-Sender CNN zunächst gemeldet hatte, eine zum Bombenbehälter umgebaute Druckerpatrone sei in einem Frachtflugzeug der amerikanischen Logistikfirma UPS bei einem Zwischenstopp in London gefunden worden. Auch in Dubai wurden die Behörden demnach in einer Frachthalle auf ein verdächtiges Päckchen aufmerksam. US-Beamten zufolge gab es Hinweise auf eine Verbindung zur Terrororganisation Al Qaida, wie CNN berichtete.

Die britische Polizei gab jedoch bekannt, der Fund stamme aus einem Sortierzentrum in den Midlands, etwa 460 Kilometer nördlich von London. Das verdächtige Paket habe aber keinerlei Sprengstoffspuren aufgewiesen. Auch das amerikanische FBI bestätigte die Harmlosigkeit des Pakets zunächst. Es waren mehrere US-Frachtflugzeuge auf Sprengstoff durchsucht worden. US-Quellen berichteten über das in England entdeckte Paket, an der Patrone seien Drähte und ein Schaltkreis befestigt gewesen. „Das Ganze sieht nicht sehr raffiniert aus“, sagte eine Augenzeugin.

Infolge der Nachrichten nahm die US-Luftwaffe ein Zivilflugzeug mit Ziel New York in Begleitschutz. Zwei Kampfflugzeuge vom Typ F 15 seien entsandt worden, um das aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stammende Flugzeug vom Typ Boeing 777 bis nach New York zu eskortieren, teilte die Luftwaffe mit. Demnach war die Aktion eine „Sicherheitsmaßnahme“.

Nach der Landung auf dem New Yorker JFK-Flughafen wurde das Flugzeug von Dutzenden Polizeiwagen umstellt. Der US-Luftwaffe zufolge nahmen kanadische Abfangjäger das aus Dubai kommende Flugzeug in kanadischem Luftraum in Begleitschutz. Beim Eintreten in den US-Luftraum eskortierten demnach dann die beiden US-Kampfflugzeuge die Passagiermaschine bis zu dem New Yorker Flughafen.Nach Informationen des Senders CNN wurde der Einsatz angeordnet, weil an Bord der Maschine auch Frachtgut aus dem Jemen sein sollte. Sicherheitsexperten mutmaßten, dass Terroristen mit dem Paket die Aufmerksamkeit der Behörden testen wollten.

Auch der ranghöchste Republikaner im Heimatschutz-Ausschuss des Senats, Peter King, geht von einem abgestimmten Vorgehen aus. „Es gab eine Koordinierung, es gab eine Absicht“, sagte er im Fernsehen. Welches Motiv er vermute, sagte King nicht. dpa/rtr/AFP

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