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Politik: Bombenanschlag: UN verurteilen Anschlag auf Bus im Kosovo

Hunderte Serben haben am Samstag um die Opfer des Bombenanschlags auf einen Bus im Kosovo vom Vortag getrauert. Die Angehörigen der Getöteten versammelten sich auf dem Friedhof der serbischen Enklave Gracanica.

Hunderte Serben haben am Samstag um die Opfer des Bombenanschlags auf einen Bus im Kosovo vom Vortag getrauert. Die Angehörigen der Getöteten versammelten sich auf dem Friedhof der serbischen Enklave Gracanica. Die jugoslawische Regierung rief einen Trauertag aus. Die UN-Friedenstruppen im Kosovo errichteten Straßensperren, um weitere Auseinandersetzungen zwischen Serben und Albanern zu verhindern. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte den Anschlag scharf.

Bei dem Bombenanschlag kamen am Freitag sieben Serben ums Leben, rund 40 wurden verletzt. Wie Sprecher der Schutztruppe Kfor mitteilten, wurde der Bus vermutlich mit einer ferngezündeten Bombe in die Luft gesprengt. Der Bus wurde von fünf Schützenpanzern der schwedischen Friedenstruppe eskortiert, die die etwa 50 bis 100 Kilogramm schwere Bombe gefahrlos passierten. Kfor-Soldaten nahmen zwei Albaner fest, kurz bevor die Bombe explodierte. "Plötzlich schien der Bus auseinander zu fallen", sagte eine Überlebende.

Der britische Major Peter Cameron erklärte, die Kfor-Soldaten hätten Maßnahmen eingeleitet, um den Autoverkehr durch die serbischen Dörfer zu blockieren. "Besonders albanische Fahrzeuge könnten die Situation anheizen", sagte Cameron.

Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica forderte die Serben auf, "nicht in die Falle der albanischen Terroristen" zu tappen und mit Gewalt auf deren Verbrechen zu reagieren. Die Nato müsse verhindern, dass das Kosovo ein Ort werde, an dem Angst und Einschüchterung regierten.

In einer Stellungnahme des Weltsicherheitsrats hieß es auch mit Blick auf die Zunahme der Ausschreitungen in der jüngsten Zeit, die Gewalt sei nicht hinnehmbar und müsse beendet werden. Der Anschlag auf den Bus war der blutigste seit Juli 1999. Damals waren südlich von Pristina 13 serbische Bauern bei der Feldarbeit erschossen worden. Die Spannungen in der Provinz haben seit Beginn der Kämpfe im überwiegend von Albanern bewohnten südserbischen Presevo-Tal an der Grenze zum Kosovo erheblich zugenommen.

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