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Bombenkoffer: Verdächtiger wird Ermittlungsrichter vorgeführt

Der gestern in Kiel festgenommene tatverdächtige Bombenleger wird heute Nachmittag dem zuständigen Ermittlungsrichter in Karlsruhe vorgeführt. Die Identität des zweiten Tatverdächtigen ist nach wie vor ungeklärt.

Karlsruhe - Am Samstag war einer der beiden Männer, die Ende Juli Bombenanschläge auf Regionalzüge verüben wollten, auf dem Kieler Hauptbahnhof gefasst worden. Es handelt sich dabei um einen 21-jährigen Studenten libanesischer Herkunft. Er soll versucht haben, sich aus Deutschland abzusetzen.

Er war laut Bundesanwaltschaft im Dezember 2004 nach Deutschland eingereist. Weil er am Samstagmorgen bei der Festnahme einen Koffer bei sich hatte, habe der Kieler Hauptbahnhof für mehrere Stunden gesperrt werden müssen. Man habe davon ausgehen müssen, dass sich in dem Koffer gefährliche Gegenstände befinden.

Die Identifizierung des jetzt Festgenommenen erfolgte auch mittels DNA-Spuren. Diese waren an den Bombenkoffern gefunden worden, die der Festgenommene und sein mutmaßlicher Komplize in zwei Regionalzügen deponiert hatten. Die Bundesanwaltschaft hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Identität des Beschuldigten zweifelsfrei zu klären.

Fahndung nach dem zweiten Mann

Derweil läuft die Fahndung nach dem zweiten Tatverdächtigen weiter auf Hochtouren. Seine Identität Tatverdächtigen ist noch ungeklärt. Es gebe keine Hinweise, dass auch der zweite Mann aus Kiel komme, sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke. Unbekannt sei, ob es seit den gescheiterten Anschlägen Kommunikation zwischen den beiden mutmaßlichen Tätern gegeben habe und wie der zweite nun reagiere.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) zeigte sich mit Blick auf die Sicherheitslage in Deutschland gleichwohl weiter besorgt. "Bei aller Freude, dass es so schnell einen guten Fahndungserfolg gegeben hat, dass die Polizei so gute Arbeit leistet, überwiegt bei mir die Sorge", sagte er. Deutschland sei vom Terrorismus bedroht. Schäuble fügte hinzu: "So nah war die Bedrohung noch nie". Zum Schutz der Bürger müssten jetzt alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden. So müsse auch die Video-Überwachung verstärkt werden. (tso/ddp/AFP)

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