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Politik: Borneo: Mehr als 200 Tote bei Unruhen im indonesischen Teil der Insel

Ureinwohner im indonesischen Teil der Insel Borneo haben die seit Tagen andauernde Menschenjagd auf Zuwanderer mit unverminderter Brutalität am Freitag fortgesetzt. Bei den blutigen ethnischen Unruhen in der Provinz Kalimantan wurden bisher mehr als 200 Menschen getötet, wie die amtliche Nachrichtenagentur Antara meldete.

Ureinwohner im indonesischen Teil der Insel Borneo haben die seit Tagen andauernde Menschenjagd auf Zuwanderer mit unverminderter Brutalität am Freitag fortgesetzt. Bei den blutigen ethnischen Unruhen in der Provinz Kalimantan wurden bisher mehr als 200 Menschen getötet, wie die amtliche Nachrichtenagentur Antara meldete. In den Straßen lägen noch zahlreiche Leichen, viele von ihnen verstümmelt. Die Ureinwohner vom Stamm der Dayaken verfolgen seit Sonntag mit Giftpfeilen und den traditionellen Mandau-Schwertern Zuwanderer von der Insel Madura und schlachten sie regelrecht ab. Tausende Menschen flohen vor der Gewalt und suchten zum Teil Unterschlupf in öffentlichen Gebäuden.

In kleinen Gruppen von vier bis fünf Leuten zogen die bewaffneten Dayaken durch die Straßen der kleinen Industriestadt Sampit. Sie mordeten "nach Art von Ninja-Kämpfern", sagte ein Militärvertreter. Durch rote Stirnbänder versuchten sie, sich gegenseitig zu erkennen. Dicker Rauch quoll am Freitag aus den Häusern von Zuwanderern. In einigen Dörfern außerhalb der Stadt seien Häuser bis auf die Grundmauern niedergebrannt, hieß es. Militäreinheiten patroullierten durch die Straßen. Die Unruhen weiteten sich Militärangaben zufolge in den vergangenen Tagen auch auf andere Orte nördlich und nordöstlich der Bezirkshauptstadt Sampit aus.

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