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Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro ohne Visier und Maske beim Korso.

© Miguel SCHINCARIOL/AFP

Brasiliens Präsident ohne Maske bei Motorrad-Korso: Geldstrafe für Bolsonaro wegen Verstoßes gegen Corona-Auflagen

Bolsonaro führte am Samstag mit einem Helm ohne Visier einen Biker-Korso an. Auch sein Sohn Eduardo und Infrastrukturminister Tarcisio Gomes müssen zahlen.

Weil er ohne Mund-Nasen-Schutz an einem Motorrad-Korso teilnahm, muss Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro knapp 90 Euro zahlen. Die Behörden in São Paulo verhängten die Strafe, nachdem Bolsonaro dort am Samstag mit einem Helm ohne Visier tausende Teilnehmer des Korsos "Lasst uns Gas geben für Christus" anführte.

Auch sein Sohn Eduardo und Infrastrukturminister Tarcisio Gomes müssen jeweils knapp 90 Euro zahlen, weil sie wie Bolsonaro keine Masken trugen und bei der anschließenden Kundgebung die Abstandsregeln nicht einhielten.

[Alle aktuellen Entwicklungen in der Coronavirus-Pandemie finden Sie hier in unserem Newsblog. Über die Entwicklungen speziell in Berlin halten wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.]

Dem rechtsradikalen Präsidenten wird vorgeworfen, durch Verharmlosung der Pandemie die rasante Ausbreitung des Coronavirus im größten Land Lateinamerikas befördert zu haben.

Er hatte die von dem Coronavirus ausgelöste Krankheit Covid-19 als "kleine Grippe" bezeichnet und Maßnahmen brasilianischer Bundesstaaten und Kommunen zur Eindämmung des Virus auch wegen ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaft kritisiert.

Bolsonaro trug auch bei seiner Rede keine Mund-Nasenbedeckung.
Bolsonaro trug auch bei seiner Rede keine Mund-Nasenbedeckung.

© Lincon Zarbietti/dpa

Zudem zog Bolsonaro, der im kommenden Jahr eine Wiederwahl anstrebt, die Wirksamkeit der Impfstoffe in Zweifel. Bis heute kommt die Impfkampagne vor allem wegen Lieferengpässen nur schleppend voran. Brasilien gehört zu den am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern der Welt. Nach offiziellen Angaben starben bislang fast 485.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion. Nur in den USA gibt es noch mehr Corona-Todesfälle. (AFP)

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