zum Hauptinhalt

Politik: Briten erwägen in Kosovo-Krise radikale Schritte

ROM/BELGRAD (AP/rtr).Die EU will nach den Worten des britischen Premierministers Blair der jugoslawischen Führung eindeutig klarmachen, daß der Frieden im Kosovo wiederhergestellt werden müsse.

ROM/BELGRAD (AP/rtr).Die EU will nach den Worten des britischen Premierministers Blair der jugoslawischen Führung eindeutig klarmachen, daß der Frieden im Kosovo wiederhergestellt werden müsse.Die EU erwäge derzeit alle Optionen, fügte Blair am Freitag nach Gesprächen mit dem italienischen Premier Prodi in Rom hinzu.

Die EU sei sich im Klaren darüber, daß man eine Entwicklung wie in Bosnien nicht noch einmal zulassen dürfe, sagte Blair.Zuvor hatte schon der britische Außenminister Robertson erklärt, die NATO schließe zur Beilegung der Kosovo-Krise radikale Schritte nicht aus.Die Briten haben für Freitag kommender Woche die internationale Kontaktgruppe einberufen.Die Kämpfe im Kosovo haben bereits Zehntausende Albaner zu Flüchtlingen gemacht.

Die USA lehnen im Gegensatz zu Deutschland eine schnelle Entscheidung über ein militärisches Eingreifen im Kosovo-Konflikt ab.Ein US-Regierungsvertreter erklärte, es sei noch zu früh, über eine militärische Option zu sprechen.Bundesaußenminister Kinkel hatte am Donnerstag die NATO-Mitglieder aufgefordert, schnell über ein militärisches Eingreifen in der serbischen Provinz Kosovo zu entscheiden.Nach russischer Auffassung könnte die NATO nur nach vorheriger Zustimmung des UNO-Sicherheitsrats und Jugoslawiens im Kosovo eingreifen."Der Kosovo befindet sich auf dem Gebiet eines souveränen Staates, und die Entscheidung zur Entsendung von Truppen dorthin muß zuallererst unter Berücksichtigung der Ansichten dieses Staates getroffen werden", sagte Präsidentensprecher Jastrschembski.

Die Führung der Kosovo-Albaner will den Dialog mit der Regierung in Belgrad über eine Lösung des Konflikts in der südserbischen Provinz nur unter Bedingungen fortsetzen.Die Polizei-und Armeeoperationen müßten gestoppt und umkämpfte Gebiete zugänglich gemacht werden, sagte der Sprecher von Albanerführer Ibrahim Rugova in der Provinzhauptstadt Pristina.Zuvor hatten die Albaner ein geplantes neues Treffen mit der serbischen Führung abgesagt.

Die Zahl der Kosovo-Flüchtlinge in Albanien hat sich nach Berichten aus Tirana am Freitag auf 11 000 erhöht.In der Nacht seien Hunderte von weiteren Flüchtlingen, vor allem Frauen und Kinder, gekommen.

Deutschland hat nach Angaben des Auswärtigen Amtes inzwischen über 1,4 Millionen Mark bereitgestellt, um Flüchtlingen aus dem Kosovo zu helfen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false