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Politik: Britische Polizei hält auch nach Todesschüssen an Strategie fest

London Die umstrittene britische Strategie gezielter Todesschüsse gegen mutmaßliche Selbstmordattentäter bleibt in Kraft. Das bestätigte Scotland-Yard-Chef Ian Blair am Dienstag in einer Anhörung des Innenausschusses im britischen Unterhaus.

London Die umstrittene britische Strategie gezielter Todesschüsse gegen mutmaßliche Selbstmordattentäter bleibt in Kraft. Das bestätigte Scotland-Yard-Chef Ian Blair am Dienstag in einer Anhörung des Innenausschusses im britischen Unterhaus. Man habe die Polizeitaktik nach der Tötung des unschuldigen Brasilianers Jean Charles de Menezes in der Londoner U-Bahn im Juli überprüft und „einige verwaltungstechnische Änderungen“ vorgenommen. Im Prinzip habe sich aber nichts geändert, sagte Blair. Die Situation im Juli, als vier Selbstmordattentäter nach gescheiterten Anschlägen auf freiem Fuß waren, „sei ohne Beispiel gewesen“, erklärte der Polizeichef.

Die Anhörung brachte Einzelheiten über die Aufklärung der Londoner Anschläge vom 7. und 21. Juli ans Licht. Innenminister Charles Clarke sagte, es gebe „keinen Zweifel“, dass die Attentäter vom 7. Juli Verbindungen ins Ausland hatten. Unklar sei nur, ob eine „Kommandostruktur“ bestanden habe. Laut Clarke gibt es in Großbritannien „hunderte“ potenzieller Terroristen.

Unterdessen bestätigte das Kassationsgericht in Rom in letzter Instanz die Auslieferung des in Italien gefassten mutmaßlichen Londoner Rucksackbombers nach Großbritannien. Osman Hussain gilt als einer der vier Rucksackbomber vom 21. Juli. Der gebürtige Äthiopier floh nach Rom und wurde dort auf Grundlage des neuen europäischen Haftbefehls festgenommen, der für rasche Ausweisungsprozeduren sorgen soll. mth

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