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Politik: Brüssel will Fischfang drastisch einschränken Flotten sollen verkleinert werden

Brüssel. Die EU-Kommission will die Fischereiflotten verkleinern und damit den Fischfang in Zukunft um bis zu 60 Prozent verringern.

Brüssel. Die EU-Kommission will die Fischereiflotten verkleinern und damit den Fischfang in Zukunft um bis zu 60 Prozent verringern. So sollen die sinkenden Fischbestände in den europäischen Meeren geschützt werden. Für das Abwracken der Schiffe und die Umschulung der Fischer sollen zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden. Der für die Fischerei zuständige EU-Kommissar Franz Fischler sagte am Dienstag in Brüssel, der Kommission seien nicht etwa die Fische wichtiger als die Fischer. „Doch wenn wir weiter machen wie bisher, werden beide verschwinden.“ Grund für den Kurswechsel in der Fischereipolitik sind die in den vergangenen zehn Jahren drastisch schwindenden Bestände an Hering, Kabeljau, Seehecht und Schellfisch.

Das bisherige System hoher Fangquoten soll in Zukunft durch für mehrere Jahre geltende Pläne ersetzt werden, die sich nach der Entwicklung der Fischbestände richten. Außerdem sollen Haie, Delphine und Seevögel besser geschützt werden. Gegenwärtig konkurrieren in europäischen Gewässern nach Angaben der EU-Kommission zehn Schiffe um die Mengen Fisch, die auch von fünf bis sechs Schiffen gefangen werden könnten.

Die EU zahlt bisher besonders an Spanien, Frankreich und Portugal Subventionen für den Bau und die Effizienzsteigerung der Fischereiflotte. Fischler muss deshalb mit erheblichem Widerstand aus diesen Mitgliedsstaaten gegen sein neues Konzept rechnen. Schon im Vorfeld hatte der spanische Ministerpräsident José Maria Aznar bei Kommissionspräsident Romano Prodi Einspruch gegen Fischlers Konzept erhoben, dem Vernehmen nach jedoch ohne Erfolg. Deutschland unterstützt dagegen Fischlers Konzept, das bis Ende des Jahres verabschiedet werden soll. Mariele Schulze Berndt

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