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Horst Seehofer (CSU) will sich nicht an Gesprächen mit den Grünen beteiligen.

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Koalitionssuche nach der Wahl: Seehofer will nicht mit den Grünen reden

"Damit hat sich das": Zwei Tage nach der Bundestagswahl teilt CSU-Chef Horst Seehofer gegen die Grünen aus. Im Gegensatz zu führenden CDU-Politikern schließt er Koalitionsgespräche aus - und erneuert in einem Medienbericht Vorwürfe in der Pädophilie-Debatte.

Nach der Bundestagswahl will CSU-Chef Horst Seehofer keine Gespräche mit den Grünen über eine mögliche Koalition mit der Union führen. „Ich werde solche Gespräche jedenfalls nicht führen, damit hat sich das“, sagte Seehofer dem Magazin „Der Spiegel“ laut einer Mitteilung vom Dienstag. Die Grünen präge ein „Geist der Bevormundung“, ergänzte er zur Begründung.

Hinzu komme „die Vergangenheit von Jürgen Trittin und Volker Beck“, sagte Seehofer, der damit auf Vorwürfe gegen den bisherigen Chef der Bundestagsfraktion und den bisherigen Parlamentarischen Geschäftsführer der Grünen anspielte, sie hätten sich in den Anfangsjahren der Partei nicht stark genug von Bestrebungen abgegrenzt, Sex mit Kindern zu entkriminalisieren. „Das hat mich aufgeregt wie schon lange nichts mehr, für mich ist da eine Grenze überschritten“, sagte Seehofer.

Der bayerische Ministerpräsident betonte, dass er noch vor möglichen Verhandlungen mit der SPD über eine große Koalition eine Grundsatzeinigung mit der CDU im Streit um eine Pkw-Maut anstrebe. „Der inhaltliche Korridor einer möglichen Entscheidung wird klar sein, bevor sich CDU und CSU mit der SPD treffen“, sagte Seehofer der Zeitschrift. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und er hätten „es inzwischen zu einem Höchstmaß an Harmonie gebracht, was solche Entscheidungen angeht“.

Die Union war bei der Bundestagswahl am Sonntag mit Abstand stärkste Kraft geworden, braucht aber einen Koalitionspartner. Der bisherige Bündnispartner FDP scheiterte an der Fünfprozenthürde. Im Gespräch ist vor allem eine große Koalition mit der SPD, aber auch ein Bündnis mit den Grünen. (AFP)

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